Berlin. Gladbach hatte mit Frankfurt nur wenig Mühe, Hannover hat sich wohl aufgegeben. Rassiges Duell in Ingolstadt, Hoffenheim punktet.

Eintracht Frankfurt hat auch unter dem neuen Trainer Niko Kovac nicht aus der Krise gefunden. Am 26. Spieltag der Fußball-Bundesliga unterlagen die Hessen bei Borussia Mönchengladbach mit 0:3 und stecken als Tabellen-16. tiefer denn je im Abstiegskampf. 1899 Hoffenheim ist nach dem 1:0 gegen den VfL Wolfsburg punkt- und torgleich mit der Eintracht und kann als 17. neue Hoffnung schöpfen. Für Schlusslicht Hannover 96 stehen die Zeichen nach dem 0:2 gegen den 1. FC Köln hingegen ganz klar auf Abschied aus dem Oberhaus.

Der größten Sorgen entledigt haben sich durch ein 3:3 die Teams des FC Ingolstadt und VfB Stuttgart. Der FC Augsburg schaffte durch ein Elfmetertor in der Schlussminute bei Darmstadt 98 ein 2:2 und damit einen wichtigen Punktgewinn im Kampf gegen den Abstieg.

Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt 3:0 (1:0)

Ordnung war die Maxime von Kovac bei seinem Debüt als Bundesliga-Coach. Und die Eintracht zeigte gute Ansätze. Doch ausgerechnet der in der Krisensaison stabile Torwart Lukas Hradecky hatte einen miserablen Tag. Seine zu kurze Faustabwehr schoss Lars Stindl (36. Minute) ein. Nach einer missglückten Fußabwehr lupfte Raffael (54.) den Ball aus rund 30 Metern ins Tor. Beim dritten Treffer düpierte Mahmoud Dahoud (79.) den unglücklichen Finnen. Die Borussia ist obenauf. Mit 42 Punkten gelang der Sprung auf Platz vier.

Hannover 96 - 1. FC Köln 0:2 (0:1)

Abstiegskampf kann richtig gemein sein. Hannover spielte nicht schlecht und hatte gegen die Kölner sogar anfangs die besseren Chancen. Doch die Tore? Die schoss Köln - und auch noch ein Kölner, der bis zum letzten Sommer für Hannover spielte. Leonardo Bittencourt schaffte seinen ersten Doppelpack (43./61.) für den FC. Besiegelte er damit das Abstiegsschicksal seiner Ex-Kollegen? Sieben Punkte Rückstand lassen dies vermuten. In Köln können sie nach zuletzt mauen Resultaten durchschnaufen. 33 Punkte bedeuten Platz neun.

1899 Hoffenheim - VfL Wolfsburg 1:0 (1:0)

Julian Nagelsmann hat jetzt ein Trainer-Diplom. Seine Arbeit dürfte das kaum verändert haben, und wenn, hat es ihr nicht geschadet. Hoffenheim zeigte sich wieder als Expertenteam für frühe Tore. Andrej Kramaric traf in Minute 3. Der Unterschied bei 1899 zur Zeit vor Nagelsmann: Der Vorsprung wird gehalten. Kevin Volland scheiterte sogar noch mit einem Foulelfmeter an Wolfsburgs Torwart Koen Casteels. Der Lohn für Hoffenheim: Nur noch drei Punkte bis Platz 15. Die Erkenntnis für Wolfsburg: Bundesliga ist nicht Champions League.

Darmstadt 98 - FC Augsburg 2:2 (2:0)

Vor dem Anpfiff gab es eine Schweigeminute für den an Krebs gestorbenen Darmstadt-Fan Jonathan Heimes. Er hatte die Lilien in seinem Kampf inspiriert. Darmstadt setzte seinen Kraftakt für den Klassenverbleib fort. Die Tore von Mario Vrancic (12.) und Sandro Wagner (40.) per sechstem Kopfballtor (Ligarekord) reichten aber nicht. Augsburg kam durch Markus Feulner (63.) heran. Energisch drängte Augsburg auf den Ausgleich. In der Schlussminute traf Winterneuzugang Alfred Finnbogason per Foulelfmeter.

FC Ingolstadt - VfB Stuttgart 3:3 (1:1)

Den Vorwurf, unattraktiv zu spielen, muss sich Ingolstadt jetzt nicht mehr anhören. Das Tor-Spektakel gegen die Schwaben machte Spaß. Nur Trainer Ralph Hasenhüttl dürfte nach dem verspielten 3:1-Vorsprung die gute Laune vergangen sein. Moritz Hartmann (4.), Mathew Leckie (56.) und Dario Lezcano (61.) trafen für Ingolstadt. Für Stuttgart waren Filip Kostic (9.), Lukas Rupp (79.) und Daniel Didavi (84.) per Foulelfmeter erfolgreich. Und Abstiegskampf? Mit 33 (Ingolstadt) und 32 Punkten (Stuttgart) sollte der für beide Teams erledigt sein.

Hertha BSC - FC Schalke 04 2:0 (1:0)

Abstiegskampf? Doch nicht mit der Hertha. Der Hauptstadt-Club hat als Dritter Fußball-Europa fest im Blick. Pal Dardai will aber nicht über höhere Ziele reden. „Nach so einem Spiel soll man nicht irgendwelche Sachen herauslassen“, sagte der Berliner Trainer zu den Diskussionen um eine Rückkehr in die Champions League nach 17 Jahren. Der Sieg gegen Königsblau durch die Tore von Vedad Ibisevic (42.) und Niklas Stark (65.) war aber überzeugend. „Die Effizienz der Hertha war das entscheidende Kriterium“, befand Schalke-Trainer André Breitenreiter.