Eine Glosse über die vier Typen Mensch, die aus verschiedensten Gründen den Warnblinker setzen.

Wir begegnen ihnen täglich auf unseren Straßen: Autofahrern, die auf dem rechten Fahrstreifen stehenbleiben, aussteigen und – das Warnblinklicht einschalten. Ihre bevorzugten Reviere sind dicht befahrene Ausfallstraßen, gerne halten sie direkt neben freien Parkplätzen.

Dass sie „mal eben schnell“ Post abgeben oder irgendwas abholen wollen, weiß jeder. Die Frage ist: Wozu auch noch dieses dämliche Geblinke? Vermutlich gibt es vier Fahrer-Typen:

Typ 1 will Mitleid. Zwar ist er nur schnell Brötchen holen und zu faul, einen Parkplatz zu suchen, aber das muss ja niemand wissen. Das aufgeregte Blinken wirkt wenigstens wie eine halbe Panne. Sein Motto: ist kein Notfall, könnte aber einer werden.

Typ 2 braucht Anerkennung. Er will sich anbiedern und gibt den vorbildlichen Fahrer. Sein Motto: Ich stehe hier zwar aus Bequemlichkeit, aber ich warne euch wenigstens.

Typ 3 verleiht Nachdruck: Er bleibt nicht nur stehen, sondern markiert sein neues Revier auch noch durch die gelben Blinklichter. Sein Motto: Es reicht nicht, wenn ich hier anhalte, ich muss auch unbedingt gesehen werden.

Typ 4 hat tatsächlich eine Panne. Er gehört zur aussterbenden Spezies, die das Warnblinklicht wirklich nur im Notfall einschaltet. Dieser Fahrer ist vor allem im ländlichen Raum gelegentlich noch anzutreffen. Vielleicht braucht er Starthilfe oder etwas Benzin. Sein Motto: helft mir. Sein Problem: Niemand interessiert sich für ihn, niemand merkt, dass er Sorgen hat. Er wird angehupt und angeblinkt. Und im Gegensatz zu den anderen Typen traut er sich auch kaum aus dem Auto.