Kiel/Lübeck/Hannover/Bremen. Am globalen Aktionstag gegen Kohle und Atom protestierten Umweltschützer auch in Norddeutschland für mehr Klimaschutz.

Deutschlandweit haben Aktivisten von Greenpeace am Samstag in 60 Städten demonstriert, um von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mehr Einsatz zum Schutz des Klimas zu fordern. Im Norden gingen unter anderem in Kiel Demonstranten zum Unterschriftensammeln auf die Straße, wie ein Sprecher von Greenpeace am Sonnabend sagte. In Lübeck sollte mit einer Fotoaktion auf fehlende Entscheidungskraft in der Politik aufmerksam gemacht werden. Auch in Hamburg waren Protestaktionen geplant.

Große Banner mit „Kohlekraft stoppen“ und „Klima- oder Kohle-Kanzlerin“ zeigten die Protestler bei ihrer Aktion in Hannover, informierten Passanten und sammelten Unterschriften für eine Petition an Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Darin wird der Minister aufgefordert, „Schalten Sie die dreckigsten und ineffizientesten Kohlemeiler ab!“. Die Petition solle Gabriel Ende Juni übergeben werden, sagte eine Sprecherin von Greenpeace.

Auch in Braunschweig, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück warben die Greenpeace-Aktivisten für ihre Aktion gegen Kohleverstromung. Insgesamt beteiligten sich nach Angaben von Greenpeace bundesweit 61 Städte mit insgesamt rund 500 Aktivisten. Die Zahl der teilnehmenden Akteure war sehr unterschiedlich. Die Umweltschützer fordern von Kanzlerin Angela Merkel mehr Einsatz zum Schutz des Klimas. Die deutschen Proteste sind Teil eines globalen Aktionstages gegen Kohle und Atom in mehr als 30 Ländern.

Deutschland wird nach Einschätzung von Experten sein Klimaziel im Jahr 2020 nur dann erreichen, wenn die Kohleverstromung deutlich reduziert wird. Deshalb hat Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) eine vor allem von den Energiekonzernen und Gewerkschaften kritisierte Klimaabgabe auf alte Kohlekraftwerke vorgeschlagen.