Techno ist eine Stilrichtung der elektronischen Musik. Der Begriff wird auch als Sammelbegriff für verschiedene, miteinander verwandte Stilrichtungen der elektronischen Musik verwendet. Rund um die Musik entwickelte sich auch eine eigene Jugendkultur, die Technoszene.

Stilistische Merkmale

Der Musikstil Techno bezeichnet synthetisch produzierte, meist vordergründig rhythmusorientierte Tanzmusik. Charakteristisch ist der 4/4-Takt, mit einer Betonung jedes Viertels durch eine elektronische „Große Trommel“ und (meist offene) Becken auf den geraden Achteln. Ergänzende Elemente sind geschlossene Becken auf allen Sechzehntel-Noten und Kleine Trommeln oder Klatschen auf jedem zweiten Viertel. Der Harmonielehre folgende Akkorde sind von untergeordneter Bedeutung, stattdessen wird oft mit einzelnen Klängen und deren Zusammenwirken experimentiert. Die Klangfarben pendeln dabei zumeist im industriellen bzw. metallischen Bereich. Die Kompositionen basieren auf sogenannten repetitiven Arrangements. Sie bauen sich jedoch häufig durch Hinzunahme von Effekten, Flächenklängen oder durch das Einstreuen einzelner Perkussionselemente, die sich nahtlos in das Rhythmusmuster einfügen, stufenweise auf.

Der italienische Disco-Produzent Giorgio Moroder setzte bereits in den 1970er-Jahren Synthesizer für repetitive Tanzrhythmen ein. Sein 1977 für Donna Summer produzierter Track „I Feel Love“ gilt als Meilenstein der elektronischen Tanzmusik.

Jean Michel Jarre und Brian Eno leisteten in den 1970er- und 1980er-Jahren Pionierarbeit im Bereich melodiöser Synthesizer-Musik und waren eine wichtige Inspirationsquelle.

1979 erschien die erste Single von Yello. Diese Schweizer Formation brachte Innovationen im Bereich des Samplings und ungewöhnliche Rhythmusstrukturen. Techno-Produzenten wie Derrick May oder Oliver Lieb nennen sie heute als Inspirationsquelle.

1980 formierten sich in Deutschland die Einstürzenden Neubauten, die mit Geräuschen, Rhythmus-Samples und elektronischen Klängen experimentierten.

Die 1980 gegründete britische Synthie-Pop-Band Depeche Mode wird von den Detroiter Techno-Begründern Derrick May, Kevin Saunderson und Juan Atkins heute noch regelmäßig als Inspiration genannt.

Der britische Industrial-Act Cabaret Voltaire wird von diversen Techno-Produzenten wie Tanith oder Richie Hawtin als Einflussfaktor angegeben und gilt als essentiell für die Entwicklung des Detroit Techno.

In Europa wurde der Begriff „Techno“ zum ersten Mal im Jahre 1982 von Andreas Tomalla (alias Talla 2XLC) verwendet. Der Frankfurter Musikliebhaber arbeitete Anfang der 1980er-Jahre in einem Plattenladen unter dem Frankfurter Hauptbahnhof. Dort sortierte er Schallplatten mit elektronisch produzierter Musik in eine eigenständige Kategorie und benannte diese mit „Techno“.

Die damit entstandene Sammelbezeichnung umfasste anfangs Strömungen wie die deutsche Avantgarde (Kraftwerk), Elektronische Popmusik (Depeche Mode), EBM (Front 242, Nitzer Ebb), Industrial (Cabaret Voltaire, Clock DVA, Throbbing Gristle) und generell elektronisch arrangierte Spielarten der New Wave-Epoche (siehe Electro Wave), aber auch den Detroit Techno (A Number Of Names, Cybotron), der stark durch europäische Musikrichtungen geprägt wurde. In dieser Form konnte sich „Techno“ als Dachbegriff für elektronische Musik international – und vorzugsweise im deutschen Sprachraum – bis in den Beginn der 1990er-Jahre weiträumig etablieren.

Rund um Techno und verwandte Musikrichtungen wie House bildete sich in den 1990er-Jahren eine breite Jugendbewegung. Mit ihr verbunden waren nicht nur eigene Formen, sich zu kleiden (Clubwear) und eine bestimmte Richtung in Design und Dekoration, sondern auch eine eigene Philosophie, die auf den Prinzipien von Frieden und Toleranz, sexueller Freiheit und des Hedonismus aufbaute – bekannt wurde als Kurzform der Slogan Love, Peace and Unity. Es entwickelten sich ebenfalls eigene künstlerische Ausprägungen abseits der Musik, die als Techno-Kunst bezeichnet werden.

Gegen Mitte der 1990er-Jahre entstanden jedoch Parallelszenen innerhalb der Technokultur, die nur noch wenig mit diesen Idealen zu tun hatten. In vielen Ländern wird besonders House, aber zunehmend auch Techno heute eher mit Diskotheken für Besserverdienende in Verbindung gebracht als mit einer sich als alternativ betrachtenden Jugendkultur. (Quelle Wikipedia)