Hamburg. Die von Eugen Block gegründete Steakhauskette fällt bei manchen Ernährungsexperten durch. Das hat vor allem einen Grund.

  • Block House liegt in einem Vergleich große Gastronomie-Unternehmen auf dem letzten Platz
  • Der Verein ProVeg verglich darin die angebotenen vegetarischen und veganen Angebote
  • Doch die Platzierung kostet dem Management des von Eugen Block gegründeten Unternehmens keine einzige Schweißperle

Das Ergebnis ist nicht gerade schmeichelhaft für das Unternehmen mit Sitz in Hamburg: Die Steakhauskette Block House belegt in einer neuen Rangliste großer Gastronomie-Unternehmen in Deutschland wie schon 2023 den letzten Platz. Sie steht erneut auf Rang 30 der 30 untersuchten Restaurantketten. Doch das ist letztlich nicht wirklich überraschend – und hat vor allem einen Grund.

Denn untersucht und bewertet wurde für die Rangliste vornehmlich, wie umfangreich inzwischen das Angebot fleischloser Hauptgerichte und Beilagen auf den Speisekarten in der sogenannten Systemgastronomie ist. Der Verein ProVeg erstellt daraus seit Jahren gemeinsam mit dem Branchenmagazin „Foodservice“ sein Ranking der Markengastronomie.

Veröffentlicht wird es regelmäßig während der Gastro-Fachmesse Internorga in Hamburg. Es geht um die Frage: Wie vegetarisch und vegan sind McDonald’s, Domino’s, Peter Pane und Co. eigentlich?

Block House im Ranking großer Gastro-Unternehmen ganz weit hinten

„Mit dem Ranking wollen wir unmissverständlich zeigen, was für ein großes pflanzenbasiertes Angebot 2024 in der Systemgastronomie möglich und nötig ist“, sagt Katleen Haefele von ProVeg. Die neue Untersuchung zeige, dass das Angebot wachse. Zu den Top Ten im Ranking zählen unter anderem die Burgerketten Hans im Glück, Peter Pane und Burger King sowie die Pizzakette Domino’s, deren Zentrale in der HafenCity angesiedelt ist.

Die große Frage ist dabei: Ist es wirklich sinnvoll, ein Unternehmen, dessen Geschäftsmodell und Kernkompetenz es ist, seinen Gästen gegartes Rindfleisch zu servieren, darauf zu prüfen, wie vegetarisch und vegan die Speisenkarte ist? Bei ProVeg heißt es dazu: „Untersucht wurden die 30 umsatzstärksten Restaurantketten in Deutschland.“ Und dazu gehöre nun einmal Block House.

Neue Steakhauskette will 2024 nach Hamburg kommen

Der Verein verweist zudem auf ein Positivbeispiel. Die Steakhauskette The Ash stieg – überraschend auch für ProVeg – in die Top Ten der Ketten mit dem umfangreichsten veganen und vegetarischen Speisenangebot auf. „Ein Steakhaus mit starker pflanzenbasierter Ausrichtung ist ein echtes Novum und zeigt, was mittlerweile alles möglich ist“, lobt Katleen Haefele.

In Hamburg lässt sich das derzeit nicht erleben. The Ash hat noch keinen Standort in der Hansestadt, will das aber ändern. Auf der Internetseite der Steakhauskette heißt es, man wolle Ende 2024 das erste Restaurant in Hamburg eröffnen.

Block House: Management sieht letzten Platz gelassen

Das Management des von Eugen Block gegründeten Firmenimperiums reagiert recht gelassen auf das Ergebnis der Untersuchung: „Wir wären sehr überrascht gewesen, wenn wir mit Block House auf Platz eins gelandet wären“, sagt Stephan von Bülow, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Block Gruppe. Und auf die Frage, ob es sinnvoll sei, einen Rindfleischanbieter in das Ranking aufzunehmen, hat er eine eindeutige Antwort: „Wir erachten dies als wenig sinnvoll.“ Von Bülow wünscht sich stattdessen eine Steakhausrestaurant-Rangliste, die Block House berücksichtigt.

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Besser macht es aus Sicht der Studienautoren übrigens die kleine Block-House-Schwester. Die zur Firmengruppe gehörende Burgerkette Jim Block legt auf Wunsch der Gäste auch Burgerpattys auf Pflanzenbasis zwischen die Brötchenhälften. In der Rangliste belegt Jim Block Platz 17.