Hamburg. Im Streit um den anstehenden Verkehrsversuch zur „Flaniermeile Volksdorf“ im Stadtteilkern verstärkt sich der Druck der Kritiker weiter. Nachdem der Verband der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels Nord e.V. der rot-grünen Koalition in Wandsbek vorgeworfen hatte, die Geschäfte vor Ort mit teuren Werbekampagnen zum autofreien Einkaufen zu überziehen statt die Einkaufsmeile aktiv zu verbessern, fordert die FDP-Bezirksfraktion jetzt, den Verkehrsversuch zu verschieben oder ganz abzusagen.
Die Vorbereitung des Verkehrsversuchs Flaniermeile Volksdorf sei „eine Addition von Pannen und unterlassenen Abstimmungen“, zudem sei der Verkehrsversuch nach vielen Verschiebungen nunmehr für die Zeit vor den Sommerferien geplant und damit zu einem für die Hamburger Witterung völlig untypischen Zeitraum, heißt es in einer Pressemitteilung.
Es würden Erhebungen in einer Schönwetterphase gemacht, die Auswirkungen auf einen Beschluss hätten, der auch in Jahreszeiten gelte, in denen man sich „sehr gut überlegt ob man überhaupt vor die Tür möchte“, so Finn Ole Ritter, Bezirksabgeordneter und Sprecher der Fraktion im Regionalausschuss Walddörfer. „So kann man mit Bevölkerung und vor allem mit Geschäftsleuten einfach nicht umgehen.“
Flaniermeile Volksdorf: „Absagen, ehe es noch mehr Geld verschlingt“
So habe es zunächst Verzögerungen gegeben, weil die Behörde für Inneres und Sicherheit geänderte Anforderungen gestellt hatte. Dann habe Hamburg Strom verkündet, an den Hauptzufahrten zum Volksdorfer Zentrum Arbeiten durchführen zu müssen, die mit erheblichen Absperrungen vor den Geschäften verbunden seien.
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Fraktionsvorsitzende Birgit Wolff betont, dass die Verschiebung des Versuchs auf eine für Hamburg typischere Jahreszeit bereits ein Entgegenkommen der FDP bedeute, die dem Projekt immer kritisch gegenübergestanden habe. Eigentlich gäbe es für die Fraktion nur eine richtige Lösung: „Wir sollten das ganze Projekt absagen, ehe es noch mehr Geld verschlingt.“
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