Hamburg. Kulturbehörde blockiert den Abriss des HEW-Schulungszentrums. Dort sollen Wohnungen entstehen. Senat sucht Kompromiss.

Die Kulturbehörde hat dem schon totgesagten HEW-Schulungszentrum in Bramfeld ein besonderes Prädikat verliehen: Sie hat den Ökovorzeigebau des Hamburger Stararchitekten Volkwin Marg als Denkmal eingestuft. Das erklärte Behördensprecher Enno Isermann. Damit liegt der geplante Abriss auf Eis und behindert ein Wohnungsbauprojekt mit einem Investitionsvolumen von rund 300 Millionen Euro.

„Das Denkmalschutzamt ist unabhängig und entscheidet nach fachlichen Kriterien“, sagte Isermann. Das Gebäude verbinde eine energetisch sparsame, nachhaltige Bauweise beispielhaft mit der Vermittlung von Umweltbewusstsein und ökologischer Verantwortung in einer Ausbildungsstätte. Es stehe für eine klare Architektursprache in der Tradition des Neuen Bauens. Jetzt werde es Gespräche mit der Stadtentwicklungsbehörde, dem Bezirksamt und dem Grundeigentümer geben. „Es ist natürlich schwierig, einem Investor, der ein Grundstück gekauft hat mit der Maßgabe, dort Wohnungen bauen zu können, nachträglich ein Gebäude unter Schutz zu stellen“, sagte Isermann. „Aber vielleicht gibt es ja eine Lösung.“ Am Donnerstag ist das Thema in der Senatskommission.