Volksdorfer Grenzweg und Litzowstraße sind mögliche Standorte. Derzeit sind in Wandsbek 1652 Flüchtlinge und Wohnungslose in öffentlichen Einrichtungen untergebracht; in ganz Hamburg waren es Ende August 9046.

Hamburg. Thomas Ritzenhoff (SPD), Bezirksamtsleiter von Wandsbek, hat die Bereitschaft seines Bezirkes bekräftigt, bis zum Jahresende 200Flüchtlinge aufzunehmen. „Angesichts der Flüchtlingsströme aus Syrien stehen wir als Gesellschaft in der Verantwortung zu helfen“, sagte der SPD-Politiker dem Abendblatt. „Aber wir müssen und wollen die Menschen in unserem Bezirk mitnehmen bei der Suche nach geeigneten Orten der Unterbringung. Denn im Blick auf die freien Kapazitäten sind auch wir in der Fläche begrenzt“, fügte er hinzu. Für die Unterbringung der Flüchtlinge seien die Standorte Volksdorfer Grenzweg und Litzowstraße in der Diskussion. Nach Behördenangaben kommen die Flüchtlinge unter anderem aus Syrien, Pakistan und Afghanistan.

Wie es im Bezirksamt heißt, steht Wandsbek besonders in der Pflicht, weitere Flüchtlinge aufzunehmen. „Denn der Bezirk hat im Verhältnis zu seiner Größe bisher zu wenige Flüchtlinge aufgenommen“, sagte Bezirksamtssprecherin Lena Voß. Andere Bezirke hätten da bislang mehr geleistet. Derzeit sind in Wandsbek 1652 Flüchtlinge und Wohnungslose in öffentlichen Einrichtungen untergebracht; in ganz Hamburg waren es Ende August 9046. Hamburg wird nach der bundesweit vereinbarten Verteilerquote von 2,5Prozent in diesem Jahr noch 128 Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen. In den vergangenen Wochen hatte die Aufnahme weiterer Flüchtlinge Bürgerproteste zum Beispiel in Rahlstedt und Farmsen-Berne ausgelöst. Ein runder Tisch will Mitte Oktober die offenen Fragen klären, die sich aus der Unterbringung in der August-Krogmann-Straße ergeben. „Wir sind für alle ernst gemeinten Vorschläge dankbar, wo in Wandsbek weitere Plätze für die öffentlich-rechtliche Unterbringung geschaffen werden können“, sagen die beiden Fraktionsvorsitzenden der Wandsbeker Regierungskoalition, Anja Quast (SPD) und Susanne Zechendorf (Grüne).

Wie Thomas Ritzenhoff sagt, hat das Bezirksamt die Aufgabe, geeignete Flächen zu benennen und zu prüfen. Die Entscheidung darüber, ob und wann diese Flächen genutzt würden, treffe allerdings die zuständige Fachbehörde (BASFI). Das Bezirksamt stehe im gesamten Verfahren eher in der „zweiten Reihe“.