Nur zwölf Jahre nach dem Neubau muss das Poppenbütteler Kommissariat aufwendig saniert werden. Knapp eine Million Euro wird investiert.

Poppenbüttel. Wasserflecken an den Wänden, rostende Fenster: Nach massiven Feuchtigkeitsschäden muss der Neubau des Polizeikommissariats 35 am Wentzelplatz nur zwölf Jahre nach seiner Errichtung aufwendig saniert werden. Knapp eine Million Euro muss die stadteigene Gesellschaft Hamburgische Immobilien Management investieren. "Vornehmlich, um weitere Bauschäden zu vermeiden, werden derzeit die Fassade und die Fenster erneuert", erklärte Polizeisprecherin Karina Sadowsky. Gleichzeitig soll das Gebäude einen besseren Lärm- und Einbruchsschutz erhalten, der Eingang behindertengerecht ausgebaut werden.

2001 hatte die Immobiliengesellschaft, die die Liegenschaften der Polizei verwaltet, das Gebäude von der Stadt erworben. Sechs Jahre später kamen Gutachter zu einem katastrophalen Ergebnis: Insbesondere bei Schlagregen drückte Feuchtigkeit durch die Fassade des modern gestalteten Dienstgebäudes. Hässliche gelbe Wasserflecken verunstalteten die Innenwände des Polizeikommissariats, die metallenen Fensterrahmen begannen zu rosten. An der Wellblechfassade setzte Moos an, die restlichen Außenwände bekamen einen grünlichen Ton. Es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, wann es hineingeregnet und wann sich Schimmel ausgebreitet hätte oder die Fußböden durch die Feuchtigkeit beschädigt worden wären, heißt es.

In einem ersten Bauabschnitt wurden 2009 und im folgenden Jahr die Südfassade, die sogenannte Wetterseite, saniert und die Fenster ausgetauscht. 2011 begann der zweite Bauabschnitt, derzeit ist die Nordfassade eingerüstet. Die Arbeiten sollen noch im März beendet werden, gab Gülüstan Degirmenci von der Bauabteilung bekannt. Während die Kripobeamten in den oberen Stockwerken teils in andere Büros umziehen mussten, wurde der Bereitschaftsdienst der Wache in einen sogenannten "Befehlscontainer" ausgelagert. Dort werden derzeit Anzeigen und Notrufe entgegengenommen.

Chancen, die Sanierungskosten durch Regressforderungen zu decken, bestehen offenbar nicht: "Die Gewährleistung endete fünf Jahre nach Fertigstellung", sagt Degirmenci. Der Umfang der Mängel sei damals aber noch nicht bekannt gewesen.