Heutzutage sind 65 Jahre ein Alter, in dem es zu früh ist, um sich wirklich zur Ruhe zu setzen. Das geht zumindest vielen Rentnern so. Sie sind voller Energie, haben Lust, noch einmal etwas zu bewegen. Deswegen suchen sich etliche erneut einen Job, aber diesmal einen, der wirklich Spaß macht, der fordert, ohne zu stressen. Ein Ehrenamt ist so eine Aufgabe, weil sie befriedigt, weil es guttut, anderen zu helfen - und weil es nicht mehr wichtig ist, daraus Kapital zu schlagen. Für die Gesellschaft sind solche engagierten Menschen ein Glücksfall, denn all die Lebens- und Arbeitserfahrung, die ältere Menschen mitbringen, geht nicht verloren, sondern wird noch einmal in Projekten und Gruppen eingebracht.

Zum Beispiel in ein Projekt wie das der "SeniorTrainer". Diese beraten Vereine, Initiativen, helfen Jugendlichen bei der Jobsuche. Das ist eine Win-win-Situation für beide Seiten. Der Ältere hat das Gefühl, gebraucht zu werden, kann all seine Erfahrung noch einmal einbringen, und die gemeinnützige Institution bekommt eine qualifizierte Beratung, die sie anderswo sehr teuer hätte bezahlen müssen.

Es ist aber auch eine neue Form von Generationenvertrag, in dem die Älteren auch für die Jüngeren sorgen - eine großartige Entwicklung.

Ihre Sabine Tesche