Renate Schneider über das Bedürfniss, Gespräche über Angst und Probleme zu führen. Denn immer mehr Menschen in der Großstadt leben allein.

"Es tut gut, mir einmal alles von der Seele zu schreiben." - "Ich danke Ihnen, dass Sie mir zugehört haben." - "Ich habe keinen Menschen mehr, dem ich mich anvertrauen kann." - So und ähnlich heißt es am Schluss vieler Briefe, die mich in der Redaktion erreichen. Die Einsamkeit greift um sich. Immer mehr Menschen in der Großstadt leben allein.

Die Großstadt - ein Moloch, der seine Kinder frisst? Nirgendwo gibt es mehr Verzweifelte, Verzagte und Einsame. Da tut es gut zu wissen, dass es für Hilfesuchende mitten in Hamburg, wenige Schritte vom Rathaus entfernt, eine Zufluchtsstätte gibt: das Beratungs- und Seelsorgezentrum St. Petri.

Weit über erste Gespräche hinaus bietet das Beratungs- und Seelsorgezentrum Gruppen und Seminare für Menschen in seelischer Not an.

Doch es bleibt für jeden von uns ganz Wesentliches zu tun: Denn wenn unser Gespräch in der Familie, im Freundeskreis, in der Partnerschaft und unter Kollegen verstummt, ist etwas faul in unserem Zusammenleben. Wir alle brauchen das Gespräch, um die Wände zwischen uns immer wieder einzureißen: um aufgestaute Gefühle zu äußern, Probleme und Ängste zu besprechen, Erlebtes loszuwerden, Gedanken zu klären und Entscheidungen zu fällen.

Es gelingt, wenn wir uns wieder mehr dem anderen zuwenden, das Gespräch von Mensch zu Mensch suchen und anbieten, so wie es die großartige Einrichtung, das Beratungs- und Seelsorgezentrum St. Petri, seit mehr als 40 Jahren erfolgreich tut. Der Bedarf wächst ständig. Deshalb bitte ich Sie, liebe Leser, diese Einrichtung mit einer Spende zu unterstützen (Haspa, Konto 1082 210 616, BLZ 200 505 50, Stichwort: BSZ).

"Der Mensch ist die Arznei des Menschen, ohne ihn ist er nur ein Schrei", heißt eine alte indianische Weisheit.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider