“Uwe Böschemeyer macht dem Leser Mut, Herausforderungen anzunehmen“, sagt Josef Bruckmoser

"Ist das, was ich in meinem Leben vorfinde, das, was ich leben will?" Mit dieser Frage beginnt für den Autor Uwe Böschemeyer der Weg, der jeden Menschen ganz persönlich an neue Ufer führen kann. Der Schüler von Viktor Frankl und Rektor der Akademie für wertorientierte Persönlichkeitsbildung in Salzburg ist zutiefst überzeugt, dass die Grenzen, die jedem Menschen zunächst vorgegeben sind, die Entwicklung der Persönlichkeit nicht auf Dauer begrenzen müssen.

Während bei Sigmund Freud die Libido und der Destruktionstrieb ein Leben lang im Widerstreit miteinander stehen, hält Böschemeyer eine Grundentscheidung für möglich.

"Wenn wir einmal im Leben eine Entscheidung vom Grund her, aus der Tiefe des Geistes treffen, dann können wir davon reden, Leben wachsam und aufmerksam zu gestalten", sagt der Psychotherapeut und Begründer der Wertimagination. "Freiheit hat viel damit zu tun, wie ich mich auf Leben einstelle, worauf ich mein Augenmerk richte: auf das Dunkle oder auf das Helle."

Dieser grundlegende Optimismus, dass Leben gelingen kann, durchzieht wie ein roter Faden das neue Buch von Uwe Böschemeyer, der erst kürzlich zum Professor an die Viktor-Frankl-Hochschule in Klagenfurt berufen worden ist. "Entdecken Sie Ihre Furchtlosigkeit" heißt der Untertitel, der dazu einlädt, den eigenen Grenzen so zu begegnen, wie es der Autor selbst auf seinem Leidens- und Hoffnungsweg getan hat: von dem Kind, das seine Kameraden als Stotterer ausgelacht haben, bis zu dem weithin anerkannten Psychotherapeuten, der seine Zuhörer ohne jede sprachliche Schwierigkeit eine Stunde und länger in den Bann ziehen kann.

Ein hilfreiches, ein ermutigendes Buch, das der Leser nach der ersten Lektüre immer wieder einmal gern zur Hand nehmen wird.

Josef Bruckmoser ist Ressortleiter Wissenschaft, Gesundheit, Religion der "Salzburger Nachrichten"