Von unserer "vaterlosen Gesellschaft" sprach Alexander Mitscherlich schon vor Jahrzehnten. Der bekannte Psychoanalytiker beklagte, dass viele Väter ihre wichtige Vaterrolle weder annehmen noch ernst nehmen. Manche Väter nicht einmal Unterhalt zahlen und sogar den Kontakt zu ihren Kindern total abbrechen. Wissen diese Väter wirklich nicht, was sie damit ihren Kindern antun?

Es gibt aber auch die andere Seite: Immer mehr Väter müssen nach Trennung und Scheidung einen zermürbenden Kampf um ihre Kinder führen und finden kaum Fürsprecher.

Wenn aus Liebe Hass wird, lässt die Kindesmutter oft nichts unversucht, um in schäbiger, unwürdiger Weise den Vater "auszuschalten".

An die Kinder denkt dabei keiner. Schon jetzt leiden Tausende von Scheidungskindern unter einem Defizit an Väterlichkeit. Jedes Kind hat Mutter und Vater und ein Recht auf beide. Es kann nicht sein, dass Mütter "Kinder für sich allein beanspruchen und darin von Gerichten und sämtlichen Stellen der Familienberatung bestärkt und gefördert werden", wie es Johannes Zink und viele andere betroffene Väter erleben müssen.

Das Entscheidende aber sind Mütter und Väter, die einen menschenwürdigen Weg gehen, der den gemeinsamen Kindern beide Eltern erhält. Aus Liebe und Verantwortung zum Kind.

Jetzt aber noch etwas Erfreulicheres: Am kommenden Mittwoch ist Valentinstag - ein Tag, der einlädt, einem anderen einfach eine kleine Freude zu bereiten, einfach nur so. Dazu fand ich eine zauberhafte Geschichte in dem kleinen Buch "Typisch" vom "Anders-Zeiten-Team".

Ein alter Mann sitzt in einem Bus. In seinem Arm hält er einen wunderschönen Blumenstrauß. Eine junge Frau kann ihren Blick nicht von der Blumenpracht lassen. Immer wieder schaut sie zu den bunten Blüten. Kurz vor der nächsten Haltestelle erhebt sich der Mann und geht zu der jungen Frau. "Gefällt Ihnen der Strauß?"

Er reicht ihr die Blumen und sagt: "Er ist eigentlich für meine Frau.

Aber ich denke, sie hätte es gern, dass Sie ihn bekommen. Ich gehe jetzt zu ihr und erzähle ihr, dass ich Ihnen die Blumen geschenkt habe.' Erstaunt nimmt die Frau den Strauß entgegen. Als der Mann aussteigt, sieht sie ihm nach. Er verschwindet durch ein Tor, das auf einen kleinen Friedhof führt." Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Renate Schneider