Junge Hamburger um Norman Meyer lindern die Not der Kinder und Jugendlichen in Lokod, einem Dorf, das sie für Betreuung umbgebaut haben.

Als Elke und Herbert Flöck 1995 zum ersten Mal im hintersten Winkel Rumäniens - dem berüchtigten Transsilvanien - waren, machte das Ehepaar aus Grevenbroich eine schreckliche Entdeckung: dahinvegetierende Kinder in den Käfigbetten eines Kinderheims. Dass diese psychisch und physisch schwer beeinträchtigten Kinder aus ihrem Elend befreit werden mussten, war beiden sofort klar. Und sie wussten beide, dass sie ein Leben lang Pflege und Betreuung benötigen werden.

Elke und Herbert Flöck machten sich daran, ein fast entvölkertes Bergdorf in der Nähe des Kinderheims zu einem Pflege- und Betreuungsprojekt umzubauen: Lokod.

Den jungen Hamburger Norman Meyer lernten beide kennen, als der wohltätige Lions Club beschloss, im rumänischen Kinderheim eine Zentralheizung einzubauen. Das war zwingend nötig, da der lebensgefährliche Qualm aus den Holzöfen schon lange in die völlig überbelegten Kinderzimmer strömte und die Wände bereits kohlrabenschwarz gefärbt hatte.

"Das Projekt gelang", sagt Norman Meyer, "wir waren so glücklich darüber, aber die Not der Kinder und Jugendlichen, die wir bei unseren Besuchen dort kennengelernt hatten, ließ uns nun nicht mehr los. Wir begriffen, dass das Ehepaar Flöck voll und ganz damit beschäftigt war, vor Ort zu helfen. Zum Spendensammeln aber war für beide kaum noch Zeit.

Norman Meyer mobilisierte seinen gesamten Freundeskreis und die norddeutschen Lions Clubs und sammelte: Handwerkszeug, Kleidung, Baumaterialien und Spenden. Norman Meyer organisierte, was er konnte.

Er erkannte: "Zusätzliche Zimmer für Jugendliche müssen dringend her, denn Lokod ist längst nicht mehr nur Lokod. Zu Flöcks Verein LIA Rumänienhilfe zählen mittlerweile das kleine Bergdorf, in dem ehemalige Kinderheimkinder dauerhaft leben können, und Familienhäuser, in denen Kinder aus schwierigsten Verhältnissen Aufnahme finden." Zudem gibt es dort mehrere betreute Ausbildungswerkstätten (Tischler, Schlosser, Köche, Töpferei und Weberei). Die ausgebildeten Jugendlichen finden daraufhin oft Arbeit in den umliegenden Dörfern und Städten. Es gibt noch viel Landwirtschaft und ein Feriendorf für rumänische Schulklassen. Mit den Einnahmen daraus kann inzwischen ein Teil der Betriebskosten finanziert werden.

Norman Meyer hat beim Lions Club engagierte Mitstreiter gefunden: Gemeinsam mit Juliane von Detmering, der Präsidentin des Lions Club "Hamburg - Web Serve Nord" und acht Clubmitgliedern brachte Norman Meyer erst kürzlich zwei neue Kleinwagen nach Lokod. Damit können die betreuten Jugendlichen zur Schule und zum Arzt gefahren werden - dank der Spenden von Abendblatt-Lesern und Zuschüssen der Lions Clubs. "Aber es muss weitergehen", bittet Norman Meyer. "In Lokod wird dringend eine Unterkunft zur Aufnahme junger Mädchen benötigt, die sonst in die Prostitution abgleiten würden", so Juliane von Detmering. 25 000 Euro wollen die beiden Hamburger für den Hausbau zusammentragen. "Das ist viel Geld."

Juliane von Detmering brennt die Aufgabe unter den Nägeln: "Wir wollen das Haus renoviert haben, bevor es in Lokod endgültig zu eng wird und die ersten Mädchen nicht mehr aufgenommen werden können. Wir wären so dankbar für jede Unterstützung."

Wenn Sie, liebe Leser, diese tatkräftigen jungen Leute aus Hamburg unterstützen möchten, weiterhin Hilfe nach Lokod bringen zu können, spenden Sie bitte auf das Spendenkonto: Förderverein des Lions Club Web Serve Nord e. V., Dresdner Bank AG, Konto: 926346900, BLZ 200 800 00, Infos: www.webservenord.de