Das Spendenparlament fördert Vereine, Initiativen und Gruppen, die in Hamburg gegen Armut, Obdachlosigkeit und Einsamkeit kämpfen.

Hamburg. Das Hamburger Spendenparlament hat einen neuen Vorstandsvorsitzenden: Jobst Böhning leitete gestern Abend die 44. Arbeitssitzung der gemeinnützigen Organisation. Das Spendenparlament fördert Vereine, Initiativen und Gruppen, die in Hamburg gegen Armut, Obdachlosigkeit und Einsamkeit kämpfen.

Der 71-jährige Böhning ist Nachfolger von Dirk Bleese. "Wir sind sehr gut aufgestellt", sagt Böhning, der schon seit 2005 als Mitglied der Finanzkommission beim Spendenparlament mitgearbeitet hat. "Wenn sich allerdings die Art der Projekte weiter so ändert, müssen wir unseren drei Kriterien Armut, Obdachlosigkeit und Einsamkeit das vierte Kriterium Jugend hinzufügen." Der neue Vorstandsvorsitzende, der zuletzt 15 Jahre als Projektleiter der Hamburger Gesellschaft für Wirtschaftsförderung gearbeitet hat, will in Zukunft die Zusammenarbeit mit anderen gemeinnützigen Organisationen ausbauen und die Werbung neuer Mitglieder verstärken. "Wir haben rund 3500 Parlamentarier, das ist für eine Stadt der Größe Hamburgs nicht sehr viel."

Seit seiner ersten Arbeitssitzung im Februar 1996 hat das Spendenparlament über 750 Projekte mit mehr als sechs Millionen Euro unterstützt. In der gestrigen Sitzung ging es um Förderanträge von 23 sozialen Organisationen mit einem Fördervolumen von rund 230.000 Euro. "Als ich begonnen habe, stand das Thema Obdachlosigkeit im Mittelpunkt", sagt Böhnings Vorgänger, Dirk Bleese, der den Vorsitz im Jahr 1998 übernommen und die Organisation seitdem geleitet hatte. "Obdachlosigkeit haben wir immer noch. Neu ist jedoch, dass sich das Problem Kinderarmut verschärft und die Anzahl der physischen Erkrankungen zugenommen hat." Deswegen habe das Spendenparlament zuletzt auch mehr und mehr Projekte aus diesen Bereichen gefördert.