Auszüge aus einer wahren Liebesgeschichte unter Schülern

Er war neu auf der Schule, und wir kannten uns nicht. Irgendwann bekam ich seine Adresse von seiner Nachbarin. Wir redeten, fingen an Kontakt aufzubauen. Einmal war ich auf einer Hochzeit - und er auch. Da schauten wir uns verwundert an, doch mit der Zeit stellte sich heraus, dass unsere Eltern sich kennen, dass wir dieselbe Heimatstadt haben, dieselben Bekannten teilten. Wir lernten uns immer besser kennen, und ich nannte ihn großen Bruder.

Wir redeten über Probleme, Freunde, Familie, einfach über alles. Wir wurden unzertrennlich. Er zeigte mir, dass wahre Freundschaft zwischen Jungen und Mädchen existiert. Er war da, als es mir schlecht ging. Er reichte mir seine Hand. Seine Hand für immer und ewig. Wir weinten und lachten, vertrauten uns alles an und teilten alles.

Dann diese Nacht. Mein Handy klingelte, er war dran. Ich sagte ihm, dass ich ihn anrufen würde, wenn ich wach sei. Er sagte "O.k., hade gutte Nacht." und legte auf. Am nächsten Morgen wachte ich auf und rief ihn an. Um die 50-mal, aber er ging nicht ans Telefon. Ich machte mir Sorgen und rief seinen Bruder an. Ich fragte ihn, was mit ihm sei? Es war wie ein Schlag ins Gesicht, wie 1000 Messerstiche ins Herz. Er sagte mir, er sei im Knast. Ich wusste sofort, warum. Aber er ist doch unschuldig, er hat sich doch nur gewehrt, er hatte doch so Angst davor.

Ich fing an zu weinen, zu weinen wie noch nie zuvor in meinem Leben. Er war weg, auf unbestimmte Zeit. In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen. Ich konnte nicht mehr lachen. Und ich ging an die Orte, wo wir mal saßen. Ich schaute mich um, doch sah ihn nicht. Er war doch immer da?!? Ich schrie seinen Namen, doch er antwortete nicht ...