Erste Projektvorschläge für den Hamburger Schul- und Kitapreis liegen vor. Bewerbungsfrist endet am 20. Juni

Hamburg. Die ersten Bewerbungen für den mit 100 000 Euro dotierten Hamburger Bildungspreis sind eingegangen. Die Vorschläge sind nach Ansicht von Experten beeindruckend.

Ein Projekt trägt den Namen "Pimp your Room": Darin gestalten Schüler nicht nur ihren eigenen Chillroom für die Mittagsfreizeit. Sie berechnen die Kosten, stellen die Ausstattung wie Möbel und Lampen in Eigenarbeit her, gestalten die Wände mit Graffiti und bereiten das Ruhezimmer so her, dass auch nachfolgende Schülergenerationen darin entspannen können.

Noch ein Beispiel: Eine künftige Primarschule möchte einen Schulzoo mit Tieren aus der heimischen Welt schaffen: Schnecken, Insekten, Spinnen, Lurche und Reptilien sollen hier ebenso ein Zuhause finden wie Kaninchen, Meerschweinchen, Rennmäuse und Fische. So können die Kinder das Leben ihrer Schützlinge erforschen und gleichzeitig als Kleintier-Pfleger Verantwortung übernehmen.

Projekte wie diese haben beste Chancen im Wettbewerb um den ersten Hamburger Bildungspreis. Die Hamburger Sparkasse und das Abendblatt rufen Kitas und Schulen auf, sich zu bewerben - mit Konzepten für gemeinnütziges Engagement oder die Integration von Migranten, über Musikpädagogik, ungewöhnliche Sport- und Bewegungsangebote, Umwelt- und Klimaschutz-Aktionen bis hin zu Ernährungsprojekten. Gefragt sind innovative Bildungsprojekte und -konzepte. "In der innovativen Bildungsforschung schauen wir, was Kinder veranlasst, gut zu lernen und von ihrem Wissen zu profitieren", sagt Professorin Ingrid Gogolin von der Universität Hamburg.

"Dabei geht es um Motivation, um das Mutmachen und darum, wie das, was erreicht wird, anerkannt wird." Es geht auch darum, wie auf individuelle Lernbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen, gerade auch aus bildungsfernen Schichten, eingegangen wird. Es geht ums Experimentieren, Beobachten, Ausprobieren. Viele Ideen schlummern im Verborgenen. Der Bildungspreis soll sie in die Öffentlichkeit rücken und zum Nachahmen animieren.

Und: Haspa und Abendblatt wollen mit dem bislang in Hamburg einmaligen Bildungspreis, der in zehn Teilen zu jeweils 10 000 Euro verliehen wird, den Einrichtungen Investitionen in ihre Projekte ermöglichen.

"Uns ist das Thema Bildung enorm wichtig", sagt Haspa-Sprecherin Stefanie von Carlsburg. "Mit 475 Ausbildungsplätzen ist die Haspa einer der größten Ausbilder der Hansestadt und sorgt mit dem Projekt Schülerbanking für die finanzielle Allgemeinbildung von Schülern. Wir denken darüber hinaus und fördern jährlich Bildungseinrichtungen und -projekte in Hamburg. Der Hamburger Bildungspreis ist ein zentraler Baustein unseres Bildungs-engagements." Jeder Bildungspreis-Sieger erhält 10 000 Euro - dafür lassen sich bis zu fünf interaktive Whiteboards, zehn iPads oder zehn Notebooks anschaffen. 10 000 Euro kostet ein Kletter- und Balanceparcours für die Kita oder die Grundschule. Für 10 000 Euro lässt sich auf dem Schulgelände ein Naturerlebnisraum mit kindersicherem Teich und Matschparadies einrichten oder eine Musikklasse mit Instrumenten ausstatten. Das Preisgeld ist an Investitionen gebunden, die Kindern und Jugendlichen zugutekommt.

Bewerben können sich Kitas und Schulen über ihren gemeinnützigen Träger oder einen als gemeinnützig anerkannten Förderverein. Das ist unerlässlich, weil nur diese auch das Preisgeld entgegennehmen dürfen. Eine Jury wird aus den Bewerbungen herausragende Konzepte aussuchen und die ausgewählten Kitas und Schulen besuchen. Das Abendblatt berichtet über die Bildungsprojekte. Bis Mitte Oktober sollen die zehn Preisträger feststehen.

Sie finden das Bewerbungsformular unter www.abendblatt.de/bildungspreis-bewerbung . Es kann online ausgefüllt und per Mail an bildungspreis@abendblatt.de geschickt oder ausgedruckt in jeder Haspa-Filiale abgegeben werden. Die Bewerbung muss eine Beschreibung des Konzepts erhalten sowie einen Vorschlag für die Verwendung des Preisgeldes. Bewerbungsschluss ist der 20. Juni.