Ihr Leben hat in einer Schule begonnen. Zweimal. Das erste Mal vor 61 Jahren, als sie in einer kalten Silvesternacht im Keller der Schule Kielortallee geboren wurde. Das zweite Mal 50 Jahre später, als sie nach dem Tod ihres Sohnes in einer Krise steckte und den Ehemaligenverein am Helene-Lange-Gymnasium übernahm. "Das war ein Neuanfang", sagt Nora Metelmann.

Ein Leben ohne Schule ist für die 61-Jährige undenkbar. Ihr Vater war Rektor, die Schule Kielortallee das Zuhause der ausgebombten Familie. Nora Metelmann wuchs mit 500 Geschwistern auf: ihrer älteren Schwester Ira - und den Schülern der Schule. Im Winter war es dort so kalt, dass sie im Keller Schlittschuh laufen konnte. Und trotzdem - oder gerade deswegen - das schönste Zuhause, das sie sich vorstellen kann. Eine glatte Eins.

Manchmal fragt sich Nora Metelmann, welche Noten sie den anderen Abschnitten in ihrem Leben geben würde. Der Schulzeit am Helene-Lange-Gymnasium - eine Zwei. Den fünf Jahren, die sie nach dem Abitur mit ihrem Mann Michael in Indien lebte - eine Drei. Ihrer Rückkehr nach Deutschland und der Adoption ihres Sohnes - eine Vier. Und dann gibt es da noch die Jahre, die ein "ungenügend" bekommen. Als ihr Mann am Herzen operiert wurde. Als ihr Sohn starb. "Mein Leben ist wie eine DAX-Kurve", sagt sie. Es gehe rauf und runter. Ihr Motto: Kopf hoch - und weiter!