Er ist ein Musikpädagoge aus Leidenschaft: Professor Hermann Rauhe, 1930 in Wanna/Niederelbe geboren, studierte Musik, wurde Musiklehrer, später Professor und schließlich Präsident der Hamburger Musikhochschule, die er 26 Jahre lang leitete. Jetzt kehrt er zu seinen Wurzeln zurück. Von heute an heißt seine alte Grundschule in Wanna Prof.-Hermann-Rauhe-Schule.

Hamburger Abendblatt:

Was für ein Gefühl ist es, Namenspatron einer Schule zu sein?

Hermann Rauhe:

Ich finde es sehr schön. Ich bin dort zur Schule gegangen, mein Vater war Schulleiter und Lehrer. Da schwingen viele Erinnerungen mit.

Wie kam es dazu, dass die Schule nach Ihnen benannt wird?

Die Schule hat mich gefragt. Es gibt dort bereits einen Musikschwerpunkt, der weiter ausgebaut werden soll. Dafür übernehme ich natürlich künftig auch mit Verantwortung.

Welche Impulse sind von Ihnen zu erwarten?

Die Basis für die Persönlichkeitsentwicklung ist das Singen und Musizieren. Ich werde mich dafür einsetzen, dass jedes Kind ein Instrument spielen kann. Als ersten Schritt schenke ich der Schule vier Akkordeons. In den nächsten Monaten geht es darum, Sponsoren zu finden. Auch, damit wieder Musiklehrer eingestellt werden können.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Schulzeit in Wanna?

Ich wurde auch von meinem Vater unterrichtet. Er war Naturwissenschaftler. Aber er hat jede Stunde mit einem Lied begonnen, bei dem er uns mit seiner Geige begleitet hat. Das hat das Gemeinschaftsgefühl und die Konzentration gesteigert. Für mich gehört das zur Philosophie. Ich werde darauf drängen, dass Musik als lernförderndes Prinzip in allen Fächern eine Rolle spielt.