Die Mehrheit der Deutschen spricht sich laut einer Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des "Sterns" für längeres gemeinsames Lernen aus. Danach halten 53 Prozent der Befragten einen Wechsel nach sechs Grundschuljahren auf die weiterführende Schule für besser, während 35 Prozent für das bislang in Deutschland vorherrschende Modell einer vierjährigen Grundschule sind. Zwölf Prozent der 1000 befragten Frauen und Männer legten sich nicht fest.

Die sechsjährige Grundschule stößt im Osten auf größere Akzeptanz als im Westen: 61 Prozent der Befragten in den östlichen Ländern sind dafür, nur 27 Prozent dagegen. In den alten Ländern sprachen sich 52 Prozent für sechs Jahre und 36 Prozent für vier Jahre gemeinsames Lernen aus. Eindeutig ist die Präferenz bei Familien: 57 Prozent der Befragten mit Kindern im Haushalt sind für ein Modell nach dem Vorbild der Primarschule, 35 Prozent wollen es bei der vierjährigen Grundschule belassen.

Am reformfreudigsten sind die Grünen-Wähler: 70 Prozent sprechen sich für das längere gemeinsame Lernen aus, während nur 21 Prozent die Alternative wählen. Immerhin 60 Prozent der SPD-Wähler sind für die Verlängerung, 29 Prozent dagegen. Im Lager der Linken lautet das Verhältnis 53 zu 28 Prozent. Überraschend hoch ist der Anteil der Befürworter mit 54 Prozent bei den FDP-Wählern - 37 Prozent sind dagegen. In Hamburg hat sich die FDP als einzige Partei klar gegen die Primarschule ausgesprochen. Beinahe unentschieden ist das Votum bei den CDU/CSU-Wählern: 45 Prozent sind für sechs, 43 Prozent für vier Jahre. Die Zustimmung zu längerem gemeinsamen Lernen nimmt mit dem Bildungsgrad zu: 57 Prozent sind es bei Befragten mit Abitur, 53 Prozent bei früheren Realschülern und 47 Prozent bei Hauptschülern.