Für das, was er weiß, würden die etwa 13 000 Hamburger Abiturienten im Augenblick viel geben: Karl-Friedrich Beck (62) ist der Herr über die Abi-Klausuren. Seit Monaten bereitet der Leiter der Abteilung Zentrale Prüfungen alles für die Reifeprüfung des Doppeljahrgangs vor.

"Der Ablauf ist eingespielt. Es ist jetzt eine Frage der Quantität", sagt er gelassen. Der Mann mit einer Vorliebe für die Farbe Blau hat lange als Mathe-Lehrer gearbeitet, bevor er 1986 in die Lehrerfortbildung wechselte und Karriere machte. Bis der Vorwurf, das Haushaltsrecht nicht beachtet zu haben, ihn aus dem Job katapultierte. Inzwischen sind die Verfahren gegen ihn eingestellt und der gefühlte Hamburger, der in Tübingen geboren wurde, hat eine neue Aufgabe gefunden, mit Geheimnisträger-Nimbus.

Mit seinem Informatikwissen hat Beck ein System für das erste Zentral-Abitur 2005 ausgetüftelt. Seinem scharfen Blick, so scheint es, entgeht kein Sicherheitsloch. Das Telefon ist auch nach Dienstschluss weitergeleitet - falls doch mal was schiefläuft. Vom Thema Schule kommt Beck auch im Flottbeker Reihenhaus nicht los. Seine Frau Christine ist Lehrerin. Sohn Sönke (24) wurde Schifffahrtskaufmann. Das passt zu Becks anderer großen Leidenschaft: seiner 33 Jahre alten Holzyacht "Snabbelsnut". "Damit bin ich oft allein auf der Elbe unterwegs."