An vielen Häuserwänden Hamburgs gestalten Künstler kleine Bilder, die Geschichten erzählen. Oft wird Konsumterror und Kapitalismus kritisiert.

Hamburg. Wer öfter die Straßen Hamburgs erkundet, entdeckt immer mehr kunstvoll gesprayte oder gedruckte Abbildungen an den Häuserwänden und teilweise sogar 3-D-Gebilde mitten auf dem Gehweg. Es handelt sich dabei um "Streetart". Streetart ist normalerweise eine illegale Kunst, bei der man in einem öffentlichen Raum seinen kreativen Ideen freien Lauf lässt. Es gibt aber auch Künstler, die von Firmen legale Werbeaufträge für Streetart-Bilder bekommen. Viele Menschen verwechseln Streetart mit Graffiti. Bei der Streetart nehmen Charakter, Zeichen und Symbole jedoch eine zentrale Rolle ein. Es wird versucht, Geschichten mithilfe von Kunstwerken zu erzählen. Viele wenden sich gegen Konsumterror, Kapitalismus und die öffentliche Ordnung. Der Franzose Gérard Zlotykamien gilt als der erste Künstler, der im öffentlichen Raum arbeitete, und somit als "Gründer" der Streetart. Für viele Künstler ist es wichtig, sich einen eigenen Namen in der Streetart-Gesellschaft zu schaffen. Allerdings ist die Gefahr einer Strafverfolgung in Hamburg sehr groß, da diese Form der Kunst gesetzlich verboten ist. Die Künstler möchten deswegen anonym bleiben und kennen sich untereinander meist nur unter ihrem Spitznamen.

Unser Fazit: Streetart könnte die Kunst der Zukunft werden, wenn sie legalisiert würde. Denn noch haben zu viele gute Künstler vor Strafen Angst, sodass sie sich eher privat verwirklichen, als ihre Fähigkeiten der Öffentlichkeit zu zeigen. Streetart ist für uns die moderne Fassung von den langsam altertümlich werdenden Graffiti und kann zugleich allen Menschen zeigen, dass allgemein Straßenkunst nicht nur aus dem "Getto-Viertel" kommt.