Die erste Liebe ist spannend, aber verläuft oft unglücklich. Das musste auch Annalena erfahren - allerdings hat sie viel über sich gelernt.

Vor zwei Jahren war ich das erste Mal verliebt, leider nicht glücklich. Aber im Nachhinein sehe ich viel Positives daran, weil ich meine Lehren daraus gezogen habe.

Ein Bekannter hatte mir damals einen Jungen vorgestellt, den ich nicht kannte, doch von dem ich schon gehört hatte. Ich verliebte mich sofort in ihn, doch traute ich mich nie, ihn anzugucken, aus Angst, er merke etwas. Wir unternahmen oft etwas, doch nie sagte ich, was ich fühlte. Wir lachten viel und schon nach dem dritten Tag bekam ich eine SMS, in der er mich fragte, ob wir zusammen sein wollen. Ich sagte natürlich zu, wusste aber nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.

Denn er beachtete mich immer weniger, doch ich bemerkte es nicht - denn ich war blind vor Liebe. Er nannte mich nie bei meinem richtigen Namen, nur mit Spitznamen. Irgendwann redeten wir höchstens in der Schule ab und zu ein paar Worte.

Als ein paar Mädchen auf mich einredeten, dass er eine andere hätte, wurde es mir zu viel und ich verließ ihn. Ich fühlte überhaupt nichts. Ich war sauer und enttäuscht, dass ich mich so hatte täuschen lassen. Er reagierte so, als wäre es das Normalste der Welt. Nichts von alledem ließ ich mir anmerken. Ich tat einfach so, als wäre alles in Ordnung. Meine Freundin wusste, dass etwas mit mir nicht stimmte, aber ich behauptete immer, dass es mir gut ginge. Er wusste sicher, dass ich ihn noch liebte, doch er machte einen Witz daraus. Es war ein Segen für mich, mit ihm zu reden und eine Qual, ihn zu ignorieren. Ich wusste, dass er mir das Herz gebrochen hatte - nein, er hinterließ nur ein paar Kratzer - mehr war nicht übrig.

Ich wünschte mir oft, dass er es nicht getan hätte. Warum gerade ich? Warum nicht diese Schnepfe aus meiner Klasse, die mit jedem schon mal etwas hatte - nur mit ihm nicht.

Irgendwann hatte ich ihm vergeben. Vergessen, was er getan hatte. Wir waren immer noch in einer Klasse, wir redeten normal miteinander und mir war es gleichgültig, ob er mich anschaute. Wir waren wie zwei Menschen, die einfach nur befreundet waren. Ich bereute sehr, dass ich mich damals in ihn verliebt hatte und dass ich auf ihn reingefallen war. Als ich schon längst nicht mehr daran dachte, fragte er mich, ob ich ihn möge. Ich sagte Nein.