Hamburg. Von Hamburg aus gelangten 280 Kilo der Partydroge MDMA per Flugzeug nach Australien. Polizei fahndet mit Foto nach Drogenhändler.

Die Hamburger Polizei fahndet nach einem Mann, der im Verdacht steht, 280 Kilogramm der Partydroge MDMA von Hamburg nach Australien verschickt zu haben. Laut Polizei wurden die Drogen als Poolreiniger getarnt in 144 Eimern im Mai 2017 per Spedition mit einem Flugzeug von Hamburg nach Australien geschickt.

Aufgeflogen ist der Drogenhandel im großem Stil in Australien, wo die Ermittlungsbehörden bereits gegen eine Gruppe ermittelt haben soll. Die Eimer mit dem MDMA wurden nach Angaben der hiesigen Behörden noch am Flughafen in Australien sichergestellt. Bei dem Methylendioxyamphetamine handelt es in pulverform als die Droge "Molly". MDMA in Form von Tabletten ist hingegen besser als Ecstasy bekannt.

Verdächtiger legte gefälschten Pass bei Speditionsfirma vor

In diesen Eimern mit einem Fassungsvermögen von bis fünf Kilogramm wurde das MDMA von Hamburg nach Australien verschickt.
In diesen Eimern mit einem Fassungsvermögen von bis fünf Kilogramm wurde das MDMA von Hamburg nach Australien verschickt. © Polizei Hamburg

Ob es in Australien auch Festnahmen gab, könnte ein Sprecher der Polizei Hamburg nicht sagen. Per Rechtshilfeersuchen begann die Kripo jedoch nach dem Tatverdächtigen zu suchen, der in Hamburg für das Drogengeschäft verantwortlich war.

Dabei kamen sie einem Stefanos Dimitridis auf die Schliche. Jedoch gehen die Ermittler davon aus, dass es sich um falsche Personalien handelt. Unter diesem Namen legte der Gesuchte einen gefälschten griechischen Pass bei der Speditionsfirma vor.

Drogenhändler hatte in Hamburg einen Mittäter

Laut Zeugenaussagen dürfte das Passbild jedoch den Tatverdächtigen zeigen. Ins Visier der Ermittler geriet auch ein Mann, der sich als "Chris" ausgab. "Er soll die Eimer zu der Speditionsfirma transportiert haben", sagt Polizeisprecher Florian Abbenseth.

Weitere Ermittlungen und Zeugenbefragungen brachten die Polizei zu der Erkenntnis, dass der Gesuchte, der sich als Stefanos Dimitridis ausgab, Verbindungen in den Stadtteilen Rahlstedt, Bramfeld und Dulsberg hatte. Weitere Spuren führten nach Buxtehude und Buchholz in der Nordheide.

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Tatverdächtige sind nie wieder aufgetaucht

Doch die wahre Identität konnten die Ermittler nicht aufdecken – zumal sowohl der Hauptverdächtige als auch sein Mittäter, seit dem Drogenschmuggeln im Mai 2017 nicht erneut wieder aufgetaucht sind. Für die Hamburger Ermittlungsbehörden scheinen sie wie vom Erdboden verschluckt.

Weil die Polizei jedoch davon ausgeht, dass für den gefälschten Pass ein Echtfoto benutzt wurde, fahnden Staatsanwaltschaft und Kripo nun öffentlich nach dem mutmaßlichen Drogenhändler. Zudem haben die Ermittler anhand von Zeugenaussagen auch eine Täterbeschreibung.

Beschreibung des Tatverdächtigen:

  • etwa 28 bis 33 Jahre alt
  • circa 1,80 Meter groß
  • normale Figur
  • sprach Deutsch ohne Akzent

Beschreibung des Kuriers (Chris):

  • etwa 23 bis 28 Jahre alt
  • circa 1,80 bis 1,85 Meter groß
  • sportliche Figur
  • kurze, dunkle Haare
  • spielte im Jahr 2017 Fußball, hatte eine Fußverletzung und war zeitweise auf Krücken angewiesen

Wer Hinweise zu den gesuchten Männern geben kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 040/428 65 67 89 bei der Hamburger Polizei zu melden.