Sieben Polizisten wurden am Abend des 1. Mai durch Steinwürfe leicht verletzt. Die Vorwürfe reichen von einfacher und gefährlicher Körperverletzung bis hin zu Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Hamburg. Zwei Wochen nach den Ausschreitungen linker Demonstranten am Abend des 1. Mai ermittelt die Polizei gegen insgesamt 14 Personen, denen teils mehrere Straftaten vorgeworfen werden. Die Vorwürfe reichen von einfacher und gefährlicher Körperverletzung, Landfriedensbruch und Verstoß gegen das Versammlungsgesetz bis hin zu Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Dies geht aus der Antwort auf eine Senatsanfrage des CDU-Innenexperten Karl-Heinz Warnholz hervor. Wie die Innenbehörde mitteilte, stammen neun Tatverdächtige aus Hamburg, die restlichen fünf kommen aus Niedersachsen und aus Schleswig-Holstein.

Die Polizei war bereits in der Walpurgisnacht im Schanzenviertel gefordert, nachdem mehrere sogenannte erlebnisorientierte Jugendliche Feuer auf dem Schulterblatt entzündet hatten. Zu größeren Auseinandersetzungen kam es jedoch nicht. Anwohner und Wirte ansässiger Restaurants leisteten Widerstand, konnten einige Randalierer vertreiben und löschten die Feuer.

Am darauffolgenden Abend kam es dann zu ernsthaften Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und linken Autonomen. 1400 Teilnehmer einer Demonstration zogen von der Feldstraße über das Schulterblatt bis zum Bahnhof Altona. An der Max-Brauer-Allee setzte die Polizei Wasserwerfer ein, nachdem mehrere Beamte mit Steinen, Flaschen und Böllern beworfen worden waren. An diesem ersten Mai-Abend nahm die Polizei acht Randalierer fest, fünf Personen kamen in Gewahrsam.

Insgesamt waren laut Senat 1419 Landespolizisten im Einsatz. Beamte aus anderen Bundesländern oder von der Bundespolizei waren in diesem Jahr nicht angefordert worden. "Die Lageerkenntnisse und die Lagebewertung machten die Anforderung auswärtiger Unterstützungskräfte nicht erforderlich", heißt es in der Antwort auf die Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Warnholz.

Bei den Auseinandersetzungen vor dem Bahnhof Altona wurden insgesamt sieben Polizisten verletzt. Bei keinem allerdings waren die Verletzungen so schwer, dass eine Behandlung im Krankenhaus nötig wurde. Neben zwei Abfalltonnen, die ausbrannten, zerstörten Randalierer die Fensterscheiben zweier Geschäfte und beschädigten mehrere geparkte Wagen. Die Höhe des Gesamtschadens ist nicht bekannt.