Drei Tage lang führen 120 Beamte, davon 38 aus anderen Bundesländern, die Großkontrolle durch. Beamte testen neues Gerät aus Schweden.

Hamburg. Bei Kontrollen im gesamten Hamburger Stadtgebiet zieht die Polizei seit gestern unter Drogen- und Medikamenteneinfluss stehende Autofahrer aus dem Verkehr. Drei Tage lang führen 120 Beamte, davon 38 aus anderen Bundesländern, die Großkontrolle durch - diese ist Teil des "5. Erfahrungsaustausches" zum Thema Drogen im Straßenverkehr. "Wir rechnen mit 50 bis 70 Fällen, in denen Fahrer unter Drogen- oder Medikamenteneinfluss stehen", sagt Dietmar Kneupper, Leiter der Verkehrsdirektion.

Im Jahr 2010 habe es 86 drogenbedingte Verkehrsunfälle gegeben, bei denen zwei Menschen starben und 44 schwer verletzt wurden. "Im Vergleich zu 2009 ist die Zahl der Drogenunfälle leicht zurückgegangen. Aber der bundesweite Trend, dass Autofahrer immer häufiger unter Drogen stehen, hat nicht abgenommen", sagt Kneupper. Als Hauptproblem nennt er den Konsum von Cannabis. "Die Wirkung wird häufig unterschätzt." Vielen Fahrzeugführern sei nicht klar, dass sie auch morgens noch fahruntüchtig sind, "wenn sie am Abend zuvor einen Joint geraucht haben". Ein weiteres Problem sei der Medikamentenkonsum. "Dieser ist noch schwieriger festzustellen."

+++ Problem: Drogen im Strassenverkehr +++

Ob ein Verkehrsteilnehmer Drogen genommen hat, prüft die Polizei mit Urin- oder Speichelvortests. Bei den Speichelproben testen die Beamten ein 25.000 Euro teures Gerät aus Schweden, mit dem in zwei Minuten ein Drogenmissbrauch nachgewiesen wird. In Hamburg ist das Gerät zum dritten Mal im Einsatz - bei den ersten beiden Malen versagte die Technik.