Der Todesschütze vom Hübbesweg soll im Februar einen Autofahrer am Steuer erschossen haben. Jetzt wurde er im Westerwald aufgespürt.

Montabaur. Fünf Monate war Ernes I. auf der Flucht, nachdem er einen 28-Jährigen in Hamm getötet hatte. Die Polizei fahndete nach ihm in ganz Europa. Lange hielt sich die Vermutung, der Drogendealer habe sich ins Ausland abgesetzt. Doch Mitte Juli spürten ihn die Zielfahnder des Hamburger Landeskriminalamts in der mehr als 500 Kilometer entfernten Kreisstadt Montabaur in Rheinland-Pfalz auf. In der Wohnung einer Verwandten hatte er Zuflucht gefunden. Mehrere Tage wurde er observiert. Am Dienstagabend dann, acht Minuten vor Mitternacht, verhafteten Fahnder den 31-Jährigen. Spezialeinsatzkräfte traten die Wohnungstür ein und überwältigten den Gesuchten.

Ernes I. werden Mord aus Habgier und Handel mit Betäubungsmitteln vorgeworfen. Ein Haftbefehl gegen ihn besteht, seit er Ende Februar einen Geschäftspartner in dessen Mercedes erschoss. Während der Fahrt richtete er den Lauf seiner Pistole vom Rücksitz aus auf den 28-jährigen Fahrer. Nach dem Schuss ließ er sich aus dem Auto fallen und flüchtete. Das Auto schleuderte danach gegen mehrere geparkte Wagen und prallte gegen einen Baum.

Was zunächst wie ein Unfall aussah, bei dem auch der Beifahrer schwer verletzt wurde, entpuppte sich schnell als Mord. Nicht nur, dass der Beifahrer aussagte, es habe einen dritten Mann im Auto gegeben, während der Obduktion fanden Rechtsmediziner zudem die Kugel im Körper des Toten.

Vor der Tat sollen die Männer um Drogen gestritten haben. Ernes I., der bereits wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verurteilt wurde, schweigt zu den Vorwürfen. Gegenüber der Haftrichterin am Amtsgericht Koblenz äußerte er sich nicht zur Tat. Er kam in Untersuchungshaft und soll in den kommenden Tagen nach Hamburg übergeführt werden.