Die meisten positiv getesteten Autofahrer hatten zuvor Marihuana geraucht. Auch Unfallfahrer von Eppendorf hatte THC im Blut.

Hamburg. Die Polizei hat 2010 fast 700 Blutproben von Autofahrern untersuchen lassen, bei denen der Verdacht bestand, dass sie unter Drogeneinfluss fuhren. Wie aus einer Senatsanfrage des CDU-Innenexperten Karl-Hein Warnholz hervorgeht, fielen dabei 483 der insgesamt 691 Proben positiv aus. Am häufigsten konnte der Cannabis-Wirkstoff THC nachgewiesen werden, der auch im Blut des Unfallfahrers Alexanders S. gefunden wurde. Bei 417 der 483 positiven Proben wurde THC entdeckt. 60 Autofahrer hatten Kokain geschnupft, 29 standen unter dem Einfluss von Heroin. 27 hatten Amphetamin eingenommen, und einen Autofahrer erwischte die Polizei, der Ecstasy geschluckt hatte.

Die größte Gruppe stellten mit 259 Drogensündern dabei Männer im Alter zwischen 25 und 40 Jahren, gefolgt von der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen. 145 berauschte Fahrer wurden in dieser Altersgruppe gezählt, 55 bei den 41- bis 64-Jährigen. Unter den weiblichen Autofahrern waren deutlich weniger Drogenkonsumenten: Die meisten registrierte die Polizei bei den 25- bis 40-Jährigen.

86 Fahrer verursachten 2010 Unfälle im Drogenrausch, zehn weniger als noch 2009. "Autofahrer unter Drogeneinfluss können nicht nur sich, sondern auch anderen unermessliches Leid zufügen", sagte Warnholz. "Sie können nicht nur das Leben anderer beenden, sondern auch ihre gesamte Lebensplanung."