Für den brutalen Übergriff wurde der 34 Jahre alter Anhänger der rechten Szene zu einer Bewährungsstrafe von acht Monaten verurteilt.

Barmbek. Sie hatten die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bestritten und behauptet, in Notwehr gehandelt zu haben. Doch das Amtsgericht Barmbek glaubte den zwei Angeklagten nicht: Für den brutalen Übergriff auf einen farbigen Mann verurteilte es einen 34 Jahre alter Anhänger der rechten Szene zu einer Bewährungsstrafe von acht Monaten. Er hat gegen das Urteil bereits Berufung eingelegt. Sein 44 Jahre alter Mitangeklagter erhielt wegen Beleidigung eine Geldstrafe von 70 Tagessätzen zu je 50 Euro.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass es im August 2009 zunächst zu einem Wortgefecht zwischen dem späteren Opfer und dem 44-Jährigen gekommen war. Die Männer aus der rechten Szene hatten am Tattag vor einer Bäckerei in Bramfeld politische Flugblätter verteilt. Als der 47-Jährige ein Flugblatt zerriss, eskalierte die Situation. Der 44-Jährige spuckte ihn an, der Sozialpädagoge setzte sich zur Wehr, und es entstand eine Rangelei.

Dann kamen der 34-jährige Angeklagte und ein bislang unbekannter Mann dazu und attackierten den 47-Jährigen mit Faustschlägen und sprühten ihm Pfefferspray in die Augen. Der gebürtige Brite erlitt Rippenbrüche, Prellungen und einen Tinnitus.

Genau andersherum hatte es der 44 Jahre alte Angeklagte beim Prozessauftakt Mitte September erzählt. Er gab dem farbigen Briten die Schuld für die Auseinandersetzung. "Er ist aggressiv auf uns losgegangen. Ich fühlte mich bedroht. Fast hätte er mir sogar ein Ohrläppchen abgebissen." Mit der Spuckattacke habe er den Briten nur auf Distanz halten wollen.

Der vier Jahre alte Sohn des Opfers, der den Vorfall mit ansehen musste, sei seitdem traumatisiert, stottere und leide unter starken Trennungsängsten. Mit dem Urteil folgte das Gericht den Anträgen der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert.