Die Großfamilie aus der Slowakei soll seit gut einem Jahr etwa 20 Frauen gezwungen haben, auf den Strich zu gehen. Festnahmen in St. Georg.

St. Georg. Ein Billighotel an der Ellmenreichstraße diente ihnen als Unterkunft. Von dort aus soll eine Großfamilie aus der Slowakei seit gut einem Jahr etwa 20 Frauen gezwungen haben, auf den Strich zu gehen. Gestern Nachmittag nahmen Fahnder des Landeskriminalamts die drei Männer und zwei Frauen in St. Georg fest. Seit Mai vergangenen Jahres ermittelten die Beamten von Polizei und Staatsanwaltschaft gegen die Familie wegen des Verdachts des schweren Menschenhandels und Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Kopf dieser Gruppe soll Stefan B. gewesen sein. Der Bande sollen auch sein 19-jähriger Sohn, ein Bruder, seine Ehefrau sowie seine Mutter angehört haben. Ein weiterer Teil der Familie soll in der Slowakei gezielt Frauen angesprochen und ihnen Putzjobs in Aussicht gestellt haben. In Hamburg wurden sie mit Schlägen dazu gezwungen, sich zu prostituieren. Das Geld mussten die 17 bis 35 Jahre alten Opfer komplett an die mutmaßlichen Täter abgeben. Ein anonymer Hinweis hatte die Fahnder auf die Spur gebracht.