Passanten hatten den Mann im Alten Elbpark in Hamburg entdeckt und die Polizei alarmiert. Klaus-Dieter B. wurde 53 Jahre alt.

Hamburg. Betroffenheit unter Obdachlosen: Die Polizei zog gestern den ersten Kälte-Toten in diesem Hamburger Winter, der so bitterkalt ist, aus einem Gebüsch im Alten Elbpark beim Bismarck-Denkmal. Klaus-Dieter B. wurde 53 Jahre alt. Ob auch regelmäßiger Alkoholkonsum mit dem Tod des obdachlosen Mannes zu tun hat, steht noch nicht fest.

Der Tote war längst nicht der Einzige, der sich trotz deutlichen Minusgraden in den Hamburger Parkanlagen aufhält. Unter der Brücke, die über die Helgoländer Allee führt, liegen jede Nacht ein, vielleicht zwei Dutzend Menschen, zumindest der Ansammlung von Decken, Schlafsäcken und Koffern nach zu urteilen. Gestern Abend hielten sich dort zwei Männer auf - mittleren Alters, sie stammen aus Polen. Den Toten kannten sie nicht, erschrocken sind sie trotzdem, aber ins Warme wollen sie nicht. "Wir halten das aus."

Dabei hat jeder von ihnen einen rechtlichen Anspruch darauf, von der Behörde untergebracht zu werden. In Hamburg gab es im vergangenen Jahr mehr als 1000 Menschen, die überwiegend oder ausschließlich auf der Straße lebten. In der Stadt gibt es ganzjährig 280 Plätze in Notunterkünften wie das Pik Ass, zudem werden noch 280 Betten in Wohngruppen vorgehalten, wo die Obdachlosen ebenfalls unterkommen können. Im Winternotprogramm von November bis April werden zusätzlich 100 Plätze an der Sportallee und 86 Containerplätze in verschiedenen Gemeinden zur Verfügung gestellt.

"Keiner muss draußen schlafen. Niemand wird abgewiesen, wenn er einen Schlafplatz braucht", sagt Julia Seifert, Sprecherin der Sozialbehörde. Es gebe genug Plätze. "Wir können nur immer wieder daran appellieren, unser Programm anzunehmen", sagte die Behördensprecherin.