Die vier Angreifer schlugen den Amerikaner (27) klinikreif. Die Öffentlichkeitsfandung der Polizei führte jetzt zu einem ersten Erfolg

Hamburg. Nach dem Überfall auf den gehbehinderten amerikanischen Studenten Joshua Schieber (27) am Kirchenweg in St. Georg und der anschließenden Öffentlichkeitsfahndung der Polizei mit Bildern aus einer Überwachungskamera (wir berichteten), hat sich am Mittwoch der erste der insgesamt vier mutmaßlichen Schläger gestellt. In Begleitung seiner Mutter erschien der 19 Jahre alte - und bereits als Gewalttäter bekannte - Adrian M. gegen 20.50 Uhr auf der Wache des Polizeikommissariats 44 an der Georg-Wilhelm-Straße in Wilhelmsburg.

Er stelle sich der Polizei, weil er von Bekannten auf den in den Medien veröffentlichten Fahndungsfotos erkannt worden sei, sagte der 19-Jährige. Er gab an, vor dem Überfall auf den Studenten Alkohol getrunken und Drogen konsumiert zu haben. Weiterhin sagte Adrian M., der als geistig zurückgeblieben gilt, dass er die Tat allein begangen habe. Er versuchte so, seine drei vermeintlichen Mittäter zu entlasten. Nachdem der 19-Jährige zunächst auf freien Fuß gekommen war, wurde er schließlich verhaftet. Polizisten durchsuchten zudem die Wohnung seiner Eltern an der Straße An der Hafenbahn in Wilhelmsburg.

Möglich ist, dass Schieber einem schwulenfeindlichen Angriff zum Opfer fiel. Der Bürgerschaftsabgeordnete Farid Müller (GAL) lädt deshalb für Sonntag, 16 Uhr, zu einer Mahnwache auf den Hansaplatz.