Steffen Wardin (48), Geschäftsführer und erfahrener Pilot des größten Eventflugunternehmens Air Service Berlin, sagt über das Fliegen eines Wasserflugzeugs: “Der Untergrund verändert sich permanent. Der Pilot muss zwei Elemente gleichzeitig einschätzen - Wasser und Luft.

Dazu braucht man viel Erfahrung. Man muss wissen, was zu tun ist, wenn das Wasser besonders glatt ist oder wenn Wellen auftreten, die aus der Luft nicht zu erkennen sind. Wellen- und Windrichtung einschätzen zu können, das ist das Wichtigste und gleichzeitig das Schwierige."

Unter keinen Umständen dürfe das Flugzeug ein Eigenleben entwickeln, denn dann habe der Pilot verloren. Wer ein Wasserflugzeug fliege, müsse eine kommerzielle Pilotenlizenz (275 Flugstunden) vorweisen. Dies nenne sich dann: "Mindestflugerfahrung".

"Ich vermute, dass der Absturz am Sonnabend ein Landeunfall war. Eine Horrorvorstellung: zuerst der Überschlag, dann der Schock, plötzlich über Kopf zu hängen und Todesangst zu haben, dass Wasser eindringt. Für einen hohen Wasserdruck spricht, dass die Taucher auch von außen die Tür kaum öffnen konnten. Der Druck, der unter Wasser auf der Maschine lastet, kann bis zu ein Bar hoch sein. Nur die wenigsten Menschen würden kopfüber in Todesangst die Kraft finden, diesen Druck zu überwinden." Dass es Schwierigkeiten beim Öffnen der Sicherheitsgurte im Flugzeug gegeben habe, kann sich der Experte nicht vorstellen. Denn diese seien wie bei einem Passagierflugzeug leicht zu öffnen.