Der 25-Jährige war in den Niederlanden untergetaucht und dort als illegaler Einwanderer verhaftet worden. Anklage lautet auf versuchten Mord.

Hamburg. Das Motiv für diese Tat liegt weitgehend im Dunkeln. Alle Ansätze für eine Erklärung klingen absurd. Dennoch könnte ein 25-Jähriger einen Imbissverkäufer aus Eimsbüttel niedergestochen und lebensgefährlich verletzt haben, weil er sich um ein paar Streifen Dönerfleisch betrogen fühlte. Der Täter schweigt. Nach fast dreimonatiger Flucht wurde er am Montag in Berlin verhaftet.

Er muss sich jetzt wegen versuchten Mordes verantworten. Ohne Warnung hatte Yassin A. den 48 Jahre alten Dönerverkäufer an einem Sonntagabend Mitte Februar in dem kleinen Imbiss an der Osterstraße angegriffen (wir berichteten). Wie ein Überwachungsvideo zeigt, war er zielstrebig auf den am Tresen sitzenden 48-Jährigen zugegangen und hatte mehrfach mit dem Messer ausgeholt. Nach dem Überfall war der offiziell staaten- und wohnungslose Mann, der nach eigener Aussage aus Algerien stammt, in Richtung Schwenckestraße geflüchtet. Dann verlor sich seine Spur.

Wie die Polizei ermittelte, waren der 25-Jährige und sein Opfer einen Tag vor der Tat heftig aneinandergeraten: Yassin A. hatte sich über die zu geringe Menge Fleisch auf seinem Döner Kebab beschwert - möglicherweise der Auslöser für seine spätere Tat. Nach dem Überfall löste die Mordkommission europaweit Fahndung nach dem 25-Jährigen aus, der wegen gefährlicher Körperverletzungen und schweren Raubs einschlägig bekannt ist.

Erst Anfang Mai kam dann eine positive Rückmeldung - aus den Niederlanden, wo er untergetaucht war. Die dortige Polizei hatte ihn aufgegriffen und als illegalen Flüchtling verhaftet. Bei seiner Überprüfung stießen die Niederländer auf die Fahndung aus Hamburg. Am Montag wurde Yassin A. nach Berlin-Tegel geflogen.