Hamburg. Bei „Wissen vom Fass“ widmen sich Forscher künstlicher Intelligenz und Co. Am 2. Mai finden in den Bars der Stadt mehr als 40 Veranstaltungen statt.

Künstliche Intelligenz (KI) trifft am 2. Mai in Hamburg auf Kneipe – bei einer Neuauflage der Veranstaltungsreihe „Wissen vom Fass“. Auf dem Programm stehen mehr als 40 Veranstaltungen, in denen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Fragen beschäftigen wie: Wie trickst man künstliche Intelligenz mit Mathematik aus? Und kann man die sexuelle Identität eines Menschen an der Stimme erkennen?

In verschiedenen Bars und Kneipen in und um Hamburg können Besucherinnen und Besucher kostenlos den Vorträgen zuhören. Im Anschluss an die Beiträge stellen sich die Rednerinnen und Redner den Fragen der Anwesenden.

„Wir wollen der Stadtgesellschaft vermitteln, woran und wie wir arbeiten und forschen“, sagt Uni-Präsident Hauke Heekeren. „Wir zeigen an diesem Abend, wie Wissenschaft und Forschung helfen, Probleme und Fragestellungen zu betrachten und für uns alle bestmöglich zu lösen.“ Der direkte Austausch mit den Menschen sei „insbesondere in Zeiten zunehmender Wissenschaftsskepsis enorm wichtig“, erklärt Helmut Dosch vom Deutschen Elektronen-Synchrotron (Desy). Das Forschungszentrum veranstaltet das Wissensformat seit 2015 gemeinsam mit der Universität Hamburg.

„Wissen vom Fass“ in Hamburg: Chancen und Risiken künstlicher Intelligenz

Insgesamt fünf Vorträge drehen sich um 20 Uhr um KI. Einen eher grundlegenden Überblick will Sören Laue im Red Dog Bar und Café in Harvestehude schaffen. Geplant ist die Beschäftigung mit der Frage, wie KI eigentlich funktioniert und wie sie unser Leben beeinflusst. In Fuhlsbüttel setzt sich auch Chris Biemann mit KI-Fragen auseinander. Er will klären, ob KI die Recherche im Internet ersetzen kann und warum sie eigentlich so schlau ist.

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Wer sich mit den Basics schon auskennt, kann das Freundlich und Kompetent in Barmbek besuchen. Judith Simon will sich hier damit auseinandersetzen, wie die „Ethik in die Maschine“ kommt. KI durchdringt laut der Professorin bereits viele Bereiche des Lebens. „Dieser vielfältige Einsatz von KI bringt viele Vorteile mit sich“, meint Simon, „wirft aber auch zahlreiche ethische Fragen auf.“

In der Taugenichts Bar in Altona fragen sich Martin Burger, Tim Roith und ihre Gäste, wie man künstliche Intelligenz mit Mathematik austricksen kann. Die beiden Wissenschaftler wollen erklären, wie sensibel KI-Systeme sein können und wie angreifbar sie durch mathematische Methoden sind.

Uni Hamburg: Kann man Krebs in Sekundenbruchteilen besiegen?

Neben Vorträgen aus der Informatik und Mathematik sind auch Beiträge aus anderen Bereichen der Wissenschaft geplant. Anhand der Frage „Kann man Krebs in Sekundenbruchteilen besiegen?“ will Frank Stephan im The Old Dubliner in Harburg ergründen, wie Neuheiten im Bereich der Tumorbestrahlung die Behandlung der Patientinnen und Patienten optimieren könnte. Lars Vorberger wird sich im Kulturladen St. Georg mit seinen Gästen darüber austauschen, ob man die sexuelle Identität an der Stimme erkennen kann. „Ich beleuchte das komplexe Verhältnis von Stimme und Sexualität aus einer phonetischen Perspektive und zeige, was wir alles mit der Stimme machen können und welche Informationen sie transportiert“, erklärt der Juniorprofessor für Linguistik.

Für internationale Besucherinnen und Besucher stehen mehrere englische Veranstaltungen auf dem Programm, etwa „What kind of inks were used throughout history?“ und „Connecting the Dots: Bacterial Threats, Alzheimer’s Disease, and Particle Accelerators“. Wer nicht bis zum 2. Mai warten möchte, kann sich auf der Website von Wissen vom Fass Mitschnitte von vergangenen Vorträgen anschauen.