Etwa 300 Gäste feierten beim Hamburger Sommerfest in der Sulky Lounge in Bahrenfeld - und fünf von ihnen sorgen für gute Musik.

Bahrenfeld. Es hat den Namen verdient. Oft ist es wie Glücksspiel, in Hamburg ein Sommerfest zu veranstalten. Aber am Sonnabend meinte es das Wetter gut mit den gut 300 Gästen des Hamburger Sommerfests der Agentur PReventas. Die Wahl des Ortes - die Sulky Lounge auf der Trabrennbahn Hamburg-Bahrenfeld - nutzte Veranstalter Lars Meier ganz nebenbei als Therapie. "Ich habe großen Respekt vor Pferden", sagte er. Als Achtjähriger ist er vom Pony gefallen. Die Entscheidung für die Trabrennbahn sei also nicht nur wegen der schicken weißen Lounge und dem atmosphärischen Flutlicht auf die Bahn gefallen, sondern auch ein wenig, um die Furcht zu überwinden. "Das klappt ganz gut." Eine Fahrt im Sulky wagte er trotzdem nicht. "Da lass ich den Gästen den Vortritt."

Designerin Sibilla Pavenstedt ergriff die Gelegenheit und fuhr in dem Wagen mit. "Ein tolles Gefühl", sagte sie danach. "Ich hätte mir das viel holpriger vorgestellt." Auch Hermann Rieger hat sich getraut. "Ich war schon etwas unruhig", sagte der bekannte Ex-Physiotherapeut des HSV. "Da ist ja weder Bremse noch Lenkrad dran." Sicherer war er bei der Auswahl seiner Kleidung - seine ganz eigene Interpretation des Dresscodes "Rot und Weiß wie das Hamburger Wappen und Blau wie das Wasser". "Ich habe weiße Socken, eine Jeans und ein hellblaues Hemd", sagte er und grinste. Und natürlich die Raute seines HSV am Revers.

Während für Speisen und Getränke die Profis aus der Gastronomie zuständig waren, kam die Musik von Laien, die eigentlich in Sport, Politik, Wirtschaft und Mode an den Reglern drehen. Den Anfang machte Grünen-Landesvorsitzende Katharina Fegebank. "Auf Partys bin ich gedanklich oft die DJane", sagte sie vorab. "Ich bin da äußerst kritisch."

Sie selbst setzte auf Mainstream und eröffnete die Tanzfläche mit "Oh Jonny" vom Hamburger Jung Jan Delay. Mit Harry Schulz, Inhaber des lütt'n Grills, ging es dann auf Zeitreise in die 70er. Schulz arbeitete damals als DJ und beschallte Partys mit bis zu 1000 Gästen. "Ich habe 15 Titel aus meinen ewigen Top 25 für heute ausgewählt", sagte er. Sein Trick: "Leute, die Musik mögen, erkennt man nicht daran, ob sie tanzen. Es sind ihre Gesichter, die zeigen, ob es ihnen Spaß macht."

Einen krassen Stilwechsel legte Fußballer Marius Ebbers vom FC St. Pauli hin. "Ich setze auf House", sagte er. "Habe aber etwas Sorge, dass das beim Publikum nicht so gut ankommt." Ebbers selbst ist eher der "Party-Rumsteher" als ein Tanzbär. Und das geht zu House ja ganz gut.

Anschließend gab es ein DJ-Duo: die Brüder Frederik und Gerrit Braun vom Miniatur Wunderland. Und anders als es Zwillinge vermuten lassen, haben sie recht unterschiedliche Musikgeschmäcker. Gerrit mag neben Electro ganz gern deutschen Hip-Hop, und Frederik eher Rock. Für den Abend haben sie sich auf Hip-Hop geeinigt.

Und wenn auf einer Party gar keine Stimmung aufkommen will? "Mein Tipp ist ,Disko Partizani' von Shantel", sagte Gerrit Braun. "Da stimme ich komplett zu", sagte sein Bruder. Und natürlich war der Song auch dabei.