Mit mehr als 500 Gästen feierte Generalkonsulin Inmi Patterson den Unabhängigkeitstag der USA im Weißen Haus an der Alster.

Hamburg. Das Sternenbanner flatterte im Sonnenschein über dem Weißen Haus am Alsterufer. Über eine Seitenwand des Konsulatsgebäudes erstreckte sich ein Riesenposter der Freiheitsstatue, und eine lange Schlange von Gästen wartete darauf, US-Generalkonsulin Inmi Patterson Glückwünsche zum 236. Geburtstag der Vereinigten Staaten von Amerika zu überbringen. 1776, am "Fourth of July", hatten die Vertreter von 13 bis dato britischen Kolonien die Unabhängigkeitserklärung ratifiziert und sich zum ersten Mal als die Vereinigten Staaten von Amerika bezeichnet. Sie sind damit gerade einmal 14 Jahre älter als ihr elftes Konsulat, jenes in Hamburg, das Präsident George Washington schon im Jahr 1790 einrichten ließ - folglich vor genau 222 Jahren.

Mindestens ebenso lang wie am Eingang war auch die Schlange bis zum Hamburger-Grill, denn Cola, Burger, Kuchen und Brownies sind ein Muss, wenn Amerika feiert. In den USA sind dann Rot, Weiß und Blau die vorherrschenden Farben. Paraden an den Vormittagen, Picknicks und Barbecues sowie große Feuerwerke am Abend setzen die Akzente zum amerikanischen Nationalfeiertag, der traditionell auch eine große Reisewelle auslöst.

+++ US-Konsulin gratuliert dem Auswanderermuseum +++

+++ US-Konsulin: "Auf Deutschland ist Verlass" +++

In Hamburg gehörten - Hand aufs Herz - die Nationalhymnen dazu, wunderbare Blues-Songs von Love Newkirk, akrobatische Vorführungen der Cheerleaders "Hamburg Blue Angels" und der HipHop Academy, die kürzlich sogar den amerikanischen Botschafter zum Tanzen verführt hatte. Auf dem Grün am Eingang wurde Baseball gespielt, und selbst Batman war auf einen Besuch vorbeigekommen.

Generalkonsulin Inmi Patterson erläuterte die Bedeutung des Feiertags: "Der Unabhängigkeitstag ist für Amerikaner ein ganz besonderer Tag, es ist der wichtigste amerikanische Feiertag. Am 4. Juli 1776 wurde der Grundstein für unsere Demokratie gelegt. Life,Liberty and the Pursuit of Happiness ( Leben, Freiheit und das Streben nach Glück ) sind seit diesem Tag zur unverkennbaren Grundlage unseres Strebens nach Freiheit und Selbstbestimmung geworden. Dabei handelt es sich nicht nur um amerikanische Werte. Sondern die Amerikaner sind der festen Überzeugung, dass ihre Demokratie auf universellen Rechten beruht."

Patterson verwies auch auf die Auswanderung von mehr als fünf Millionen Menschen vom Hamburger Hafen aus nach Amerika.

Dorothee Stapelfeldt (SPD), Zweite Bürgermeisterin der Hansestadt, würdigte die Unabhängigkeitserklärung als "Zentraldokument der Demokratie", dessen Grundsätze bis heute Geltung hätten. Auch sie erinnerte an die Auswanderung und versicherte, dass Hamburg weiter "Mittlerin zwischen der Alten und Neuen Welt" sein werde. Das Generalkonsulat der USA sei dabei ein "wichtiger Partner".

Am Independence Day wird sichtbar, wie eng Hamburg und die USA miteinander kooperieren - das zeigte schon die Zahl der mehr als 500 Gäste, die immer wieder auch mit deutsch-amerikanischen Angelegenheiten zu tun haben. Unter den Gästen: Finanzsenator Peter Tschentscher, Bischöfin Kirsten Fehrs, Landesrabbiner Shlomo Bistritzky, die Generalkonsulin von Finnland, Erja Tikka, ihre französische Kollegin Sylvie Massière, Albert Wiederspiel vom Filmfest Hamburg, Manfred Lahnstein, Kuratoriumsvorsitzender der ZEIT-Stiftung, und MichaelGöring, deren Vorstandsvorsitzender. Aus Mürwik war der Kommandeur der Marineschule Mürwik, Admiral Thomas Ernst, angereist.