Eckhard Rohkamm ist der neue Präsident des 1965 gegründeten Klubs und folgt damit auf seinen langjährigen Vorgänger Ove Franz.

Hamburg. Er ist nicht der älteste Hamburger Klub, aber dafür hat er einen eindeutigen Zweck, der sich im Namen findet: der Hafen-Klub. Mit bestem Elbblick kommen die 700 Mitglieder in ihrem Klubhaus zwischen den Brückentürmen 4 und 5 an den St.-Pauli-Landungsbrücken zusammen. Entweder zum Mittagessen, abends oder zu den Vorträgen bekannter Gäste. Eckhard Rohkamm ist seit wenigen Tagen der neue Präsident des 1965 gegründeten Klubs und folgt damit auf seinen langjährigen Vorgänger Ove Franz.

68 Jahre alt ist der im Harz geborene Schiffsmaschinenbauer. Sein Lebenslauf ist voller maritimer Stationen: Vom Werftpraktikanten über eine Marinelaufbahn und Promotion kommt er zu Blohm+Voss, hier bestimmte er den Kurs als Chef, war dann bis 2004 im ThyssenKrupp-Vorstand. Und damit in Essen und Düsseldorf stationiert. "Mit meiner Pensionierung bin ich stehenden Fußes zurück nach Hamburg gekommen", sagt der Manager. Er sitzt im Gelben Salon des Hafen-Klubs, einem vom übrigen Gastronomiebetrieb abgetrennten Chambre séparée. Der Panoramablick auf die Docks und das "König der Löwen"-Theater sowie die Schiffe im Strom gehört dazu. "Für unsere Zielsetzung müssen wir immer nur hier hinausgucken", sagt Rohkamm. Er freue sich über sein neues Präsidentenamt. "Ich sehe den Hafen-Klub als traditionelle Plattform für Kontakte innerhalb der Hafenwirtschaft und für den gesamten maritimen Bereich", sagt der Vater von drei Kindern. Im Hafen-Klub sei Kontinuität gefragt, da ginge es darum, die erfolgreiche Arbeit weiter zu führen und "nicht mit Beratern hier hereinzubrechen". Aber bleibt ein solcher Klub dann zukunftsweisend und vor allem attraktiv für den Nachwuchs?

"Doch, wir wollen uns schon weiterentwickeln", beeilt sich der 1. Vizepräsident und Schifffahrtsanwalt Christian Breitzke zu sagen. "Natürlich müssen wir uns die Frage stellen, wie wir die jungen Leute in Zeiten von Facebook und Twitter kriegen", sagt er. Einen Teil der Antwort finden die beiden Herren in ihrem Juniorenkreis, wo junge Führungskräfte der Hafenwirtschaft zusammenkommen, zu günstigeren Konditionen Mitglied werden und eigene Ideen einbringen können. "Da kann es auch mal um die Inneneinrichtung unserer Klubräume gehen", sagt Eckhard Rohkamm.

Für Breitzke bedeutet der Hafen-Klub sein "halbes Leben" - seit 1973 ist er dort aktiv. Als er gerade als junger Anwalt in der Kanzlei Lebuhn&Puchta anfing, besuchte er erstmals den exklusiven Zirkel am Hafen. Führte in dem Netzwerk unersetzbare Gespräche, knüpfte Kontakte, die sich zu Freundschaften entwickelten.

Auch Rohkamm weiß um den Wert eines geschützten Raums und angenehmer Atmosphäre. "Es sind doch meistens die Arbeitsessen, wo man gern etwas zurückgezogen wichtige Geschäfte abwickelt", sagt der Ex-Manager.

Der Hafen-Klub bietet dafür die perfekten Räumlichkeiten. Und Geschäfte werden auch weiterhin gemacht. Ein Indiz dafür, dass der Klub auch künftig steigende Mitgliederzahlen verzeichnen kann. 2000 Euro kostet die Aufnahme für den jeweils ersten Firmenrepräsentanten, 550 Euro der Jahresbeitrag. Neue Mitglieder kommen meist auf persönliche Empfehlung. Und für sie gibt es dann auch Hafen pur.