Das Konsularische Korps feierte. Die meisten Vertreter der 98 Konsulate, wovon 64 mittlerweile Honorarkonsulate sind, waren gekommen.

Hamburg. Es gab ihn schon, da war Ove Franz noch nicht im Amt. "Denn seit mehr als 16 Jahren feiern wir nach dem Hafengeburtstag den Empfang des Konsularischen Korps im Hafen-Klub", sagte gestern Klub-Präsident Franz. Die meisten Vertreter der 98 Konsulate, wovon 64 mittlerweile Honorarkonsulate sind, waren gekommen. Franz lud gemeinsam mit dem Doyen, dem Vorstand des Konsularkorps, Rafael Ramón Paz Cordones (Dominikanische Republik) zum Empfang.

"Das für mich heute Wichtigste ist, ist anzuerkennen, wie viele private Hamburger Kaufleute sich als Repräsentanten unserer Stadt engagieren", so Franz. Denn das Amt eines Honorarkonsuls auszufüllen, bedeute einiges. "Ich bin Honorarkonsul ohne Honorare", scherzte Frank K. Westermann, der seit sieben Jahren Mexiko vertritt. Und viel Zeit in sein Engagement investiert. "Ich verstehe das Konsulat als Förderinstitution", sagte Westermann, der als Chef der Dresdner Bank in den 80er-Jahren mit seiner Familie in Mexiko gelebt hat. "Meine Kinder sind dort geboren, schon deshalb habe ich eine enge Bindung zu diesem Land."

Seit zwanzig Jahren repräsentiert Gerd-Winand Imeyer Bulgarien. "Bis vor zehn Jahren habe ich noch gearbeitete, doch auch als Pensionär bin ich jetzt schon seit einiger Zeit von morgens bis abends im Konsulat", sagte er. Und fügte schmunzelnd hinzu: "Meine Frau ist ziemlich froh, dass ich nicht zu Hause bin." Ein großer Erfolg für die Verbindung von Hamburg und Bulgarien sei für ihn gewesen, als er das Projekt der Hamburger Tafel dort etablierte. "Zusammen mit der Gründerin Annemarie Dose fuhr ich nach Sofia, und die Idee von einem Verein, der Hilfsbedürftige mit Essen versorgt, wurde so gut angenommen, dass es nun auch eine Tafel in Sofia gibt."

Auf der anderen Seite werden von den ehrenamtlichen Honorarkonsulaten auch ausländische Firmen unterstützt, die in Hamburg Fuß fassen wollen. "Wir sind wie eine große Familie mit einem festen Zusammenhalt", sagte Imeyer über das Konsularische Korps.