Die Hamburgerin Doris Kunstmann spielt ab 14. Juli bei “Sister Act“, TV-Moderator Thomas Gottschalk wird im Herbst den Papst verkörpern.
St. Pauli. Es ist ihre erste Rolle auf einer Musical-Bühne - und deshalb mischen sich bei Schauspielerin Doris Kunstmann derzeit Vorfreude und Ehrfurcht. Gestern Mittag kam die 66-Jährige zum ersten Mal zu den Proben ins Operettenhaus. Dort begann sie mit der Vorbereitung auf ihre Rolle als Mutter Oberin im Musical "Sister Act". "Ich bin sehr gespannt, wie alles wird. Gesungen habe ich bisher noch nie, aber die Regisseurin konnte mich überzeugen", sagte Kunstmann schmunzelnd. "Ich finde es großartig, dass ich immer noch Sachen zum ersten Mal machen kann - wie eben jetzt in einem Musical mitzuspielen und zu singen."
Ab dem 14. Juli wird Kunstmann als strenge Nonne zu sehen sein. Sie löst in der Rolle der Gegenspielerin der energiegeladenen Deloris (Zodwa Selele), Daniela Ziegler ab, die die Mutter Oberin seit der Hamburg-Premiere im vergangenen Dezember gespielt hatte. Hauptdarstellerin Selele jedenfalls freut sich schon auf die Neubesetzung: "Für den Job als Mutter Oberin in diesem Kloster braucht man wirklich starke Nerven. Ein Haufen lustiger Nonnen und eine Deloris, die sie jeden Abend in den Wahnsinn treibt - das ist schon kein einfacher Job", sagte Selele, die einst von Hollywood-Superstar Whoopi Goldberg persönlich für die Hauptrolle ausgewählt worden war. "Ich bin da ganz zuversichtlich, dass Doris das hinbekommt. Die erste Probe war auf jeden Fall schon sehr vielversprechend", sagt Zodwa Selele.
Und für Kunstmann selbst, die gerade erst von einem Gastspiel an einem Theater in Düsseldorf wieder nach Hamburg gekommen ist, passt das neue Engagement auch aus privaten Gründen: "Ich bin durch und durch Hamburgerin, meine Familien väterlicher- wie mütterlicherseits kommen von hier", sagte die Mutter eines erwachsenen Sohnes. Trotz Film- und Fernsehrollen - berühmt wurde Kunstmann durch Auftritte in "Und Jimmy ging zum Regenbogen" oder "Happy Birthday, Türke!" - und Dreharbeiten in anderen Städten habe sie immer ihre "wunderschöne Wohnung mit Garten" in Rotherbaum behalten. "Außerdem ist es für mich ganz wunderbar, jetzt in Hamburg arbeiten zu können. So kann ich endlich ein bisschen mehr Zeit mit meinen Enkeln verbringen, die hier leben."
Strenggläubig sei sie übrigens nicht, das sei auch kein "Einstellungskriterium" für das himmlische Musical "Sister Act" gewesen. Aber: "Ich glaube an Engel und beschäftige mich mit diesem Thema." Der Gast-Auftritt von Thomas Gottschalk als Papst in "Sister Act" - das Ergebnis einer verlorenen Wette gegen Whoopi Goldberg - ist derzeit für den Herbst terminiert.
Und noch eine Positivnachricht: Auch im Musical "Tarzan" in der Neuen Flora läuft alles rund. Findet auch Alexander Klaws. Er entschied sich für eine zwölfmonatige Verlängerung seines im September auslaufenden Vertrags als Tarzan. Trotz eigener Musikprojekte fühlt er sich wohl auf der Musical-Bühne: "Das Team sorgt sich um mich, und ich kann mir nicht vorstellen, diese Rolle abzugeben."
