Gründer Peter Rogers verkauft die Traditionsveranstaltung in Flottbek an eine Messefirma. Neuer Name ab August: British Flair.

Klein Flottbek. Es ist wenig glamourös. Statt Champagner gibt es Bier. Feine Abendkleidung ist tabu, Wachsjacken sind willkommen. Es ist ein Fest für alle Hamburger. Eine reine VIP-Veranstaltung wollte der Brite Peter Rogers mit dem British Day vor 20 Jahren im Hamburger Polo Club in Klein Flottbek nicht schaffen. Bekannte Gesichter wie der damalige Bürgermeister Henning Voscherau, frühere britische Generalkonsuln und Unternehmer wie Albert Darboven mischten sich dennoch unter die Besucher.

Sie mögen es "very British", denn während des British Days gibt es alles, was zum Leben auf der Insel dazugehört: Gummistiefel-Weitwurf, Dudelsackpfeifer, Kricket, Oldtimer-Parade und das Open Air Proms Concert. Ein Massenpicknick mit Musik. Der Erlös der Tombola und Spenden kommen immer Projekten für hilfsbedürftige Kinder in Hamburg und Umgebung zugute.

In diesem Jahr hat das Spektakel am 6. und 7. August einen neuen Namen: Es heißt zum ersten Mal British Flair. Schon im vorigen Jahr kündigten Peter Rogers und Mitorganisatorin Sue Austin ihren Rückzug an. Beide leben mittlerweile wieder in Großbritannien. Einen Nachfolger, der ehrenamtlich die Gesamtorganisation übernehmen wollte, fanden sie nicht. Seinem Verein "British Chamber of Commerce in Germany British Day", dem die Rechte an der Traditionsveranstaltung gehörten und der als Veranstalter fungierte, wäre das Risiko zu hoch gewesen. Daher wurden die Rechte am British Day verkauft.

"Leider weigerte sich die Berliner Geschäftsführung der British Chamber of Commerce in Germany (Britische Handelskammer in Deutschland), die den Begriff British Day für uns geschützt hatte, die Marke freizugeben. Stattdessen wollte sie ab 2011 für die Nutzung des Namens und unseres Logos eine Lizenzgebühr erheben", sagt Rogers. "Also haben wir die Veranstaltung in British Flair umbenannt, ein neues Logo entworfen und beim Deutschen Patent- und Markenamt angemeldet und die Rechte an die Home & Garden event GmbH verkauft." Das Unternehmen veranstaltet Messen wie die "Home & Garden".

Der Gesamterlös aus dem Verkauf geht an den Verein, der künftig "Friends of Britain" heißt. Der Brite sei froh, dass es weitergehe. Sein "Baby" sei nun "erwachsen und kann alleine laufen".

Wird die einst privat organisierte Veranstaltung jetzt kommerziell? Ein Teil der Einnahmen soll weiter karitativen Zwecken zukommen, Sue Austin wird weiterhin das abendliche Konzert organisieren und Peter Rogers die neuen Organisatoren beraten. "Auch ich werde mich dafür einsetzen, dass es seinen Charme behält", sagt Claus G. Budelmann, Honorarkonsul von Großbritannien und Schirmherr seit 2006. Heinz Hinrichsen, Geschäftsführer der Home & Garden event GmbH, versichert, den Charakter wahren zu wollen, und kündigt an: "Wir werden die Vermarktung ausbauen."