Janin Reinhardt dreht im Karoviertel eine TV-Komödie und spricht mit dem Hamburger Abendblatt über ihre Liebe zu Kostja Ullmann und zu ihrem HSV.

St. Pauli. Sie lacht. Das tut sie eigentlich immer, egal, wo man die Schauspielerin Janin Reinhardt trifft. Lebenshungrig sei sie, dennoch gab es eine Zeit, da war die 29-Jährige nachdenklich und für ihre Verhältnisse ruhig, wie sie jetzt sagt. Das war vor drei Jahren. Da merkte Janin Reinhardt, dass sie nicht glücklich war. "Die Moderation fehlte mir", sagt sie. Im Filmgeschäft sei oft davon die Rede gewesen, dass sie nicht ernst genommen werde, wenn sie beiden Jobs - der Schauspielerei und der Moderation - nachkomme.

"Mittlerweile", sagt sie, "ist es mir wichtiger, glücklich zu sein, als von jemandem ernst genommen werden zu wollen, der mich wahrscheinlich noch nicht einmal kennt." Ihren Doppelberuf liebt die ehemalige Viva-Moderatorin, er sei faszinierend und belastend zugleich. Manchmal habe sie als Freiberuflerin existenzielle Ängste, aber Lust, Neugier, Leidenschaft und der unbedingte Wille seien stärker. "Ich möchte mich später nicht ärgern müssen, etwas ausgelassen zu haben." Janin Reinhardt, die eine klassische Ballettausbildung hat und in der ProSieben Telenovela "Lotta in Love" eine Doppelrolle spielte, geht erfolgreich ihren Weg.

Der Terminkalender ist voll: Ende März moderiert sie die Verleihung des Designpreises "flyeralarm" in Würzburg, Anfang Mai die Eröffnung des 40. Internationalen Studentenfilmfestivals in Potsdam. Und erst gestern fiel im Karoviertel die erste Klappe der SAT.1-Komödie "Flaschendrehen", die fünf Wochen lang in Hamburg gedreht wird.

Janin Reinhardt spielt die Hauptrolle der karriereorientierten Innenarchitektin Gretchen. Es geht um Freundschaft und natürlich um Liebe. Privat hat die Schauspielerin neben einer besten Freundin vor allem männliche "beste Freunde". "Das war schon immer so. Selbst im Kindergarten. Ich bin ohne eine männliche Bezugsperson groß geworden, vielleicht versuche ich das dadurch zu kompensieren", sagt sie.

Ein zweigleisiges Liebesspiel wie in ihrem aktuellen Film hat die gebürtige Erfurterin noch nicht erlebt. "Gott sei Dank", sagt sie. Generell sei sie nicht der Typ, der um jemanden buhlen würde, sie will erobert werden. Ihr Herz gewann auf diese Weise vor mehr als vier Jahren Schauspieler Kostja Ullmann. Beide wohnen zusammen in St. Georg. Während Reinhardt voll eingespannt ist, hat Ullmann gerade die Dreharbeiten zum ZDF-Krimi "München Laim" abgeschlossen. Bleibt da genügend Zeit für die Beziehung? "Klar doch", sagt sie, "das Tolle an den Dreharbeiten in Hamburg ist auch, dass ich jeden Abend nach Hause gehen kann, nicht im Hotel schlafen muss und wir uns sehen."

Beide sind HSV-Fans, das verbindet. Einen neuen Trainer kann Janin Reinhardt nur befürworten. Armin Veh sei ihrer Meinung nach "nicht der richtige Motivator" gewesen, langfristig wünscht sie sich einen anderen Nachfolger als seinen bisherigen Co-Trainer. "Ich würde es cool finden, wenn Felix Magath kommen würde."

Leidenschaftlich setzt sie sich auch für die Kampagne "Schulen für Haiti" ein, die sie 2008 zusammen mit Schauspielerin Alissa Jung gründete. Noch in diesem Jahr möchte Janin Reinhardt wieder nach Haiti fliegen, um den Wiederaufbau "ihrer" beiden Schulen, die beim Erdbeben 2010 zerstört wurden, voranzutreiben. Zudem hat sie dort ein Patenkind. Auch Kostja Ullmann denke über eines nach. Eigene Kinder seien allerdings momentan kein Thema, dafür hat Janin Reinhardt in den nächsten Jahren noch zu viel anderes vor.