Ein singender Gustav Peter Wöhler begeistert beim Neujahrsempfang im St.-Pauli-Theater das prominente Publikum und sorgt für Lachsalven.

St. Pauli. Eigentlich ist seit Hans Albers' Ohrwurm bekannt, dass die Hochstimmung auf der Reeperbahn nachts um halb eins ist. Dass man sich schon mittags um halb eins so sehr auf dem Kiez amüsieren kann, dass etliche geladene Gäste wie Schauspielerin Barbara Auer, Regisseur Max Färberböck und Galeristin Anne Moerchen vor Lachen Bauchschmerzen bekommen, das gibt es nicht oft, außer am vergangenen Sonnabend beim achten Neujahrsempfang des Förderkreises des St.-Pauli-Theaters.

Mit seinem Auftritt riss der Musiker und Schauspieler Gustav Peter Wöhler das sonst eher zurückhaltende hanseatische Publikum zu Begeisterungsrufen hin, und auch Kabarettist Georg Schramm bekam für seine süffisante "Levitenlesung" lang anhaltenden Applaus. Genau wie die launigen Reden der beiden Theaterintendanten Thomas Collien und Ulrich Waller, die auf das vergangene Jahr zurückblickten und einen Ausblick auf die anstehenden Spielzeiten gaben. Ein weiterer Höhepunkt war die Laudatio von Bruno Cathomas, der humoristisch erzählte, wie sein Freund und Schauspieler André Szymanski davon erfuhr, dass er den mit 10.000 Euro dotierten Ulrich-Wildgruber-Preis von der Nordmetall-Stiftung erhält.

Gelungene Unterhaltung, die beim anschließenden Empfang auch Gesprächsthema Nummer eins war: "Wenn ein zweistündiges Programm mit Reden wie im Fluge vergehen, dann war es einmalig", sagte Hapag-Lloyd-Chef Michael Behrendt. Auch Hannelore Lay und Dirk Vorwerk (Stiftung Kinderjahre) waren begeistert.

"Gustav Peter Wöhler ist einfach ein Liebling der Herzen, eine wahre Stimmungskanone. Meine Lachmuskeln wurden heute Mittag sehr beansprucht", sagte Hannelore Lay. Publizistin Peggy Parnass schwärmte von Kabarettist Georg Schramm: "Er ist zum Niederknien und einfach göttlich. Und selbst das ist noch untertrieben." Schramm spielte seine Rolle auf der Bühne so gut, dass er anschließend, als er sich unter die Gäste mischte, kaum erkannt wurde. Statt markanter schwarzer Brille ein dezentes Gestell, statt gegelter Haare ein Wuschelkopf. "Wie, das ist er?", fragte Kuratoriumsmitglied Brigitte Blumenfeld ungläubig. Erkannt hat ihn Joachim Lux, Intendant des Thalia-Theaters, der sich noch lange mit ihm unterhielt.