Auszüge der Rede von Laudator Karl-Joachim Dreyer , Altpräses der Handelskammer, über die Preisträgerin Renate Schneider

Das große Thema unserer Preisträgerin sind Kinder. Etwas zu deren Wohl zu tun, das treibt sie um, lässt sie weder rasten noch ruhen. Dass Kinder das Wichtigste für uns und unsere Zukunft sind, hören wir oft und sagen es selbst gern. ... Astrid Lindgren hat es auf den Punkt gebracht: "Für Kinder nur das Allerbeste!" Wie recht hat sie.

Unsere Preisträgerin ist beseelt von der Aufgabe, Kindern Gutes zu tun. ... Ihre Aktivitäten bündelt sie in einem gemeinnützigen Verein. ... Für diesen sammelt sie von früh bis spät, an sieben Tagen in der Woche Spendengelder. Mit großem Erfolg. So konnte diese Initiative in den 35 Jahren ihres Bestehens mit vielen Millionen Euro mehr als 90 000 Kindern helfen, sei es, eine ... Operation zu ermöglichen, sei es, mit einer Zirkusaufführung ... Freude zu schenken. ...

Der Hauptpastor unseres Michel hat sie jüngst als den "Erzengel ihrer Kinderinitiative" bezeichnet. Bekannt ist (sie) ... nicht nur durch ihren ausgeprägten Charme, sondern auch für ihr offenes Wort und die direkte Ansprache, was bei einer gebürtigen Berlinerin wenig verwundert. Einen meiner Mitarbeiter hat sie einmal wie folgt um Unterstützung gebeten: "Sie müssen mir helfen. Sagen Sie erst Ja. Dann sage ich Ihnen, worum es geht." Da sie nach der Devise vorgeht: "Nur wer selber brennt, kann andere entzünden", hat sie die Unterstützung natürlich bekommen.

Mich persönlich hat sie ebenfalls einmal "entzündet". Ein Zeitungsbericht über einen behinderten Jungen im Rollstuhl rührte mich. Sein sehnlichster Wunsch: ein HSV-Fußballspiel live zu erleben. Als ich diese Geschichte las, habe ich zum Hörer gegriffen und unserer Preisträgerin Hilfe versprochen. ... Es war für mich ein bewegendes Erlebnis, sowohl die strahlenden Kinderaugen als auch das glückliche Gesicht unserer Preisträgerin zu sehen. ...

Die Person, die wir heute für ihr vorbildliches soziales Engagement würdigen, ... ist bereits vielfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz, der Senatsmedaille und dem Hamburger Bürgerpreis.

Bei der Zeitung ist sie das "gute Gewissen", auch in den Redaktionssitzungen streitet sie für die Belange der Kinder, kurzum: Sie ist die "Hamburger Mutter Courage". Ihr Chefredakteur hat es kürzlich treffend so formuliert: "Wenn die Stadt Hamburg ein Mensch wäre, dann wäre sie das Herz." Als überzeugter Hamburger füge ich gern hinzu: Die Stadt Hamburg würde sich stolz, glücklich und dankbar schätzen, ein so großes, mildtätiges Herz zu haben. ...