Fünf Autorinnen lasen in der Bar Seepferdchen aus ihren Büchern und verrieten ihre persönlichen Mädel-Themen: Lügen, Männer, genervte Mütter.

Altona. Bei einem richtigen Mädelsabend dürfen einige Dinge einfach nicht fehlen. Sekt oder Cocktails, gute Laune und jede Menge freche Sprüche. Da sind sich die Autorinnen Kerstin Gier, Gabriella Engelmann alias Rebecca Fischer, Steffi von Wolff, Frauke Scheunemann und Wiebke Lorenz sicher. Letztere sind Schwestern und vor allem unter dem Pseudonym Anne Hertz bekannt. Die fünf Frauen schreiben normaler Weise eifrig an ihren (romantischen) Romanen. So jedoch nicht gestern Abend in der Bar Seepferdchen. Hier lasen sie aus ihren Werken vor und tauschten sich mit etlichen begeisterten Leserinnen aus. Das ist Unterhaltungsliteratur, die ankommt. Dabei geht es aber eher um "alltägliche Dinge". "Eben alles, was einem passieren kann", sagen sie. Lügen, Männer, genervte Mütter.

Selbstbewusst und kichernd sitzen die Autorinnen auf dem beigen Ledersofa in der Bar. Privat vorzugsweise auf der Sofalandschaft bei Steffi von Wolff. Am liebsten leger gekleidet. Oft gibt es Fondue oder Pralinen bei Kerzenschein. "Gerne schauen wir uns Adelshochzeiten an", sagt Gabriella Engelmann. Männer sind willkommen, genau wie beim Leseabend. Jedoch kommen sie eher selten. Schauspieler Marco Stickel traute sich jedoch unter die Frauen und las an der Seite von Gabriella Engelmann.

Natürlich ist das männliche Geschlecht auch bei einem "Weiberabend" Thema, es dominiert aber nicht. "Wobei", räumt Steffi von Wolff ein, "eine hat immer von uns Liebeskummer." Daneben reden die aufgeschlossenen Frauen aber auch über ihre Bücher, versichert Wiebke Lorenz. Sie verrät auch, dass sie keinen Käse mag: "Den vertrage ich einfach nicht." In Italien habe eine solche Bestellung allerdings noch nicht geklappt, versichert Frauke Scheunemann. Anekdoten, die untereinander für Gekicher sorgen. Liebeskummer, Shoppingtipps und das Älterwerden sind weitere Interessengebiete, Themen, die nicht neu sind. Aber dazu beitragen, dass frau sich wohlfühlt. Oft telefonieren die Autorinnen untereinander zweimal pro Tag. "Für meinen Mann unbegreiflich", sagt Steffi von Wolff.

Die Ereignisse des Tages müssten am Abend einfach neu beleuchtet werden. "So sparen wir uns alle einen Therapeuten", scherzen sie. Wer sie nicht kennt, merkt sofort: Hier herrscht geballte Frauenpower. Nicht umsonst sind sie erfolgreich. Sie schreiben und reden, wie es wirklich ist. So viel Authentizität kommt an. Und das nicht nur bei ihren Veranstaltungen.