Begeistert wurde Fußball-Star Philipp Lahm auf dem Campgelände in Mölln begrüßt. Von Berührungsängsten auf beiden Seiten keine Spur.

Mölln. Seit Tagen haben sie auf ihn gewartet. Sich auf sein Kommen vorbereitet. Immer wieder nachgefragt, wann er nun endlich vorbeischaut, ihr Idol Philipp Lahm . Am Donnerstagnachmittag wurden die 80 Teilnehmer des Philipp-Lahm-Sommercamps dann aber doch von seinem unangekündigten Besuch überrascht: "Das war ein tolles Gefühl", sagt Rayal, 11, aus Bad Oldesloe selig. "Und eine Überraschung für alle."

Begeistert wurde der Nationalspieler auf dem Campgelände, einer Jugendherberge in Mölln, begrüßt. Alle wollten ihm zeigen, was sie in den vergangenen Tagen erarbeitet und erlebt hatten. Und so hatte der sympathische Fußballer sichtlich Spaß zwischen den Jungen und Mädchen und beantwortete geduldig jede noch so direkt gestellte Frage. Von Berührungsängsten auf beiden Seiten keine Spur. "Das mache ich unheimlich gern", sagte er nach seinem Rundgang durchs Camp. "Auch weil man die Begeisterung und die große Freude in den Augen der Kinder sieht."

Konzipiert wurde das Philipp-Lahm-Sommercamp von Sport- und Sozialwissenschaftlern. Im Vordergrund des Programms stehen für die Kinder die Entwicklung ihrer Kompetenzen in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Persönlichkeit. Dabei sollen die Teilnehmer ihre Talente und Interessen entdecken. Das Camp, das von der Stiftung des Fußballers getragen wird, dauert eine Woche und wurde 2009 erstmals bei München organisiert. In diesem Jahr kam als zweiter Veranstaltungsort eine Jugendherberge in der Nähe von Hamburg hinzu. Die Hälfte der Teilnehmer wurden von sozialen Einrichtungen vermittelt, die anderen 40 Plätze über das Abendblatt verlost.

"Mein Ziel ist es, irgendwann flächendeckend über ganz Deutschland die Camps zu veranstalten", sagt Lahm, und man merkt ihm die Begeisterung für das Projekt an. Doch so schnell gehe das nicht, schließlich gebe es viel zu organisieren, Partner für die Aktion zu gewinnen. "Also hoffen wir, dass wir nächstes Jahr erstmal an drei Standorten Camps abhalten können." Neben München und Hamburg vielleicht in einer Stadt in der Mitte der Republik.

Die Kinder sind von der Woche in Mölln zumindest total begeistert. "Das hat alles einen riesigen Spaß gemacht", sagt Farina, 10, aus Sasel. Richtige Freundinnen habe sie bereits gefunden. "Die will ich auf jeden Fall auch nach dem Ende des Camps in Hamburg wieder treffen." Und Stefan, 11, aus Billstedt geht sogar noch weiter: "Wenn ich mir etwas wünschen würde, würde ich mir wünschen, dass das Camp viel länger geht", sagt er leise. "Am liebsten die ganzen Ferien lang."