Ein Empfang, eine Vernissage oder irgendeine andere Veranstaltung in der Hansestadt mag in den vergangenen drei Jahren noch so sterbenslangweilig gewesen sein - wenn Karen E. Johnson auftauchte, dann wurde es sozusagen hell im Saal. Mit ihrem augenzwinkernden Witz, ihrer Bildung, der Natürlichkeit und reichen Lebenserfahrung ist die amerikanische Generalkonsulin, die Mitte August Hamburg verlassen wird, stets eine Bereicherung.

Sich selbst beschreibt sie als aufrichtig und energiegeladen. Nach ihren Schwächen befragt, kokettiert sie: "So viel Zeit haben Sie gar nicht ..." Doch dann räumt sie zögernd ein: "Manche Leute sagen, ich rede zu viel." Den lebhaften Dialog mit den Hamburgern bei zahllosen Gelegenheiten erklärt sie vorrangig mit der Zuneigung zu den Bürgern der Hansestadt. Angetrieben wird die Karrierediplomatin von der Lehre aus ihren vielen Stationen in der Welt: "Dass die Menschen überall dieselben sind. Nur wenn wir begreifen, dass wir alle gleich sind, sind wir fähig, die Angst vor dem Unbekannten aufzugeben."

Die für sie beeindruckendsten Erlebnisse waren "ohne jeden Zweifel" die Geburt ihrer drei Kinder - zwei Söhne und eine Tochter hat sie.

Und welchen Rat würde sie den Deutschen zum Abschied erteilen? "Träumt eure Träume - und dann tut alles dafür, dass sie Wirklichkeit werden. Geht ein paar Risiken ein. Habt keine Angst. Just do it."