Reinhold Beckmann und Co. rechnen für die Turnierserie, die an der Ida-Ehre-Gesamtschule eröffnet wurde, mit vielen Teilnehmern.

Hamburg. Die Aktion „Straßenfußball für Toleranz“ hat sich in Hamburg zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Zum zehnjährigen Jubiläum sollen in den kommenden Monaten in der Hansestadt 40 Turniere stattfinden, teilte der Veranstalter am Mittwoch mit. Die Organisatoren um ARD-Moderator Reinhold Beckmann rechnen mit rund 2200 teilnehmenden Schülern an der Turnierserie, die am Mittwoch an der Ida-Ehre-Gesamtschule im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel eröffnet wurde. 2002 hatte das soziale Projekt bei seiner Premiere zehn Turniere umfasst. Das Finale findet am 16. September im Innenhof des Hamburger Rathauses statt.

„Es ist schon phänomenal, was vor allem die Mädchen leisten“, sagte Beckmann. „Wir sind ja am Anfang dafür belächelt worden, dass sie mitmachen. Aber sie spielen super.“ So sind die Spielerinnen immens wichtig für den Ausgang einer Partie. Denn die Treffer einer Mannschaft werden erst dann gewertet, wenn eines der Mädchen ein Tor erzielt hat.

Erfreut über die große Resonanz zeigte sich auch Björn Lengwenus, Schulleiter der Fraenkelschule in Hamburg-Barmbek. Er hatte vor elf Jahren die Idee, die aus Kolumbien stammende Spielform in Hamburg zu verwirklichen. „Damals habe ich alles allein aufgebaut. Ich hätte nicht gedacht, dass es einmal so funktioniert“, sagte Lengwenus. Ziel des Projektes sei es, Turniere an den Brennpunkten in der Stadt zu veranstalten. Dazu zählt offenbar auch die Ida-Ehre-Gesamtschule, an der Schüler aus rund 40 Nationen gemeinsam lernen.

Bei derart verschiedenen Nationalitäten wird daher großer Wert auf das faire Miteinander gelegt. Dieser Umgang wird immerhin mit einem Punkt belohnt. Selbiges gilt auch für die uneingeschränkte Anerkennung des Endergebnisses.

„Zum Fußball gehört eben auch Achtung und Toleranz vor dem Gegner“, sagte der ehemalige HSV-Torwart Richard Golz, der ebenso Gast der Veranstaltung war wie Klaus Thomforde, früher Torwart beim FC St. Pauli. Dessen ehemaliger Club erlebt gerade die Schattenseiten des Fußballs. „Das hatte mit Toleranz nichts zu tun“, sagte Thomforde zu den Kindern angesichts eines Becherwurfes auf einen Schiedsrichterassistenten, der am vergangenen Freitagabend zum Abbruch der Partie gegen den FC Schalke 04 geführt hatte.