Fische sind sein Leben. Morgens, mittags, abends. Seezunge, Steinbutt oder Scholle. Rüdiger Kowalke, 62, hat sie alle auf seiner Karte im legendären Fischereihafenrestaurant. Und das seit 30 Jahren schon. Geht noch mehr Meer? Für Kowalke keine Frage. Mit den Jahren ist die Faszination für alles, was aus dem Wasser kommt und Schuppen, Krusten oder Schalen hat, noch gewachsen. Doch wie jeder Liebende ist er anspruchsvoll. "Ich muss die rosaroten Kiemen und klaren Augen sehen, dann weiß ich, der Fisch ist frisch."

Wie jetzt der Matjes, der "jungfräuliche" Hering. Der butterzarte Fisch gehört zu Kowalkes ganz persönlichen Favoriten. Den Saisonbeginn feierte der Patron gestern mit einem Schlemmer-Festival in der Fischauktionshalle. 2000 Gäste wurden bewirtet. Kein Problem für Rüdiger Kowalke und seinen Sohn Dirk, der gleichberechtigt im Restaurant mitmischt.

Die gastronomische Institution an der Großen Elbstraße ist hanseatisch maritim eingerichtet. Ganz anders dagegen Kowalkes Haus in Othmarschen - dort sucht man vergeblich nach Fischernetzen oder Schiffsmodellen. "Bei uns dominiert der französische Landhausstil." Doch ohne Fische geht auch zu Hause nichts. Wenn Kowalke über die "Seezungenfilets in der Pfanne gebraten" von Ehefrau Susanne spricht, gerät er ins Schwärmen: "Genuss pur."

Aber jetzt geht es erst mal in den Urlaub, zur Lavendelblüte nach Südfrankreich. Was die beiden dort essen? Was für eine Frage!