Am 19. November kommen die Scorpions in die Color-Line-Arena. Tickets gibt es am 17. und 18. März exklusiv vorab beim Abendblatt.

Hamburg. Enge Hosen, schwarze Lederjacken, lässige T-Shirts und natürlich die Sonnenbrille. Das sind die Markenzeichen der Hard-Rock-Band Scorpions. In diesem Outfit sitzen Sänger Klaus Meine (61) und Gitarrist Rudolf Schenker (61) im achten Stock des Side Hotels. Irgendwie wirken sie ein wenig deplatziert in der durchgestylten Lounge mit den bunten und ovalen Sitzgelegenheiten. Schließlich stehen die Musiker seit 45 Jahren für harten Rock und nicht für ästhetisches Empfinden. Doch sie sind sich treu geblieben.

Ihre Karriere begann mit der Veröffentlichung des ersten Albums "Lonesome Crow". Aufgenommen wurde es in der Hansestadt. In einer Zeit, in der Langhaarfrisuren für Männer ein Muss war, Lavalampen zur Wohneinrichtung gehörten - genau wie der Flokatiteppich. "Wir produzierten es 1971 im Star Studio mit Conny Plank", sagt Meine. Schenker fügt hinzu: "Seitdem ist das Album untrennbar mit Hamburg verbunden. Zudem hatten wir eine gute Zeit in der Großen Freiheit 39 (Ex-Star-Club) - das macht dort die Atmosphäre. Wenn man an der Bar saß und nichts zu trinken hatte, hieß es 'Ey, Alter, was los hier? Nichts zu trinken?'" Etliche Konzerte in der Fabrik, Grünspan und Markthalle folgten.

Genau wie durchzechte Kiez-Nächte. "Dann ging es auf den Fischmarkt", sagt Schenker. "Hamburg war schon immer außergewöhnlich - eine weltoffene Stadt. Die Matrosen im Hafen spülten neue Trends an, die Schiffe vermittelten 'Hier ist das Tor zur Welt'. Hier bekamen wir auch die neusten Stiefel aus London mit Plateau und die besten Gitarren." Zudem kaufte Schenker seine erste Bühnenhose ("eine enge karierte") auf der Reeperbahn beim Starschneider Horst Heinemann.

Seitdem sind einige Jahre ins Land gezogen. "Im Prinzip ist sich Hamburg mit der Alster, dem Hafen, St. Pauli und dem Kiez treu geblieben", sagt Meine. Der Kiez mit seinen vielen Bühnen habe schon immer für Musiker eine große Anziehungskraft gehabt. Aber früher sei es wilder, rauer gewesen. "Heute ist es immer noch Sex, aber auch ein Hotspot für junge Leute. Mittlerweile gibt es viele coole Clubs", so der Sänger.

Für wilde Partynächte ist jetzt allerdings keine Zeit. Momentan haben die Scorpions einen engen Zeitplan: Ein Pressetermin jagt den nächsten. Im Frühjahr geht es auf Welttournee. Am Vorabend sind Meine und Schenker aus München angereist, auf Gitarrist Matthias Jabs (55) warten sie noch. Er wird später mit dem Flieger nachkommen. Zu dritt sind sie der "harte Kern" der Band. Schlagzeuger James Kottak (48) kam 1996 und Bassist Pawel Maciwoda (43) 2003 hinzu - beide wohnen im Ausland.

Manch einer mag die Scorpions bösartig als "Rock-Opas" bezeichnen und sich über die Nachricht freuen, dass nach der anstehenden Tournee Schluss sein soll. Doch die Band hat das geschafft, wovon Castingkandidaten nur träumen können: Sie sind weltbekannt, räumten viele Auszeichnungen ab und füllen in Osteuropa noch heute ganze Stadien. Ihre Fans wollen sie in Würde verabschieden.

Meine: "Wir wollen nicht warten, bis wir tot auf der Bühne umfallen." Wenn bis November alles gut geht, stehen sie lebendig auf der Bühne der Color-Line-Arena. Der Vorverkauf beginnt offiziell am 19. März, vorab gibt es aber schon am 17. und 18. März einen exklusiven Vorverkauf über die Abendblatt-Ticket-Hotline 040/30 30 98 98 .

Scorpions, Edguy Fr 19.11., 19.30, Color-Line-Arena (S Stellingen + Bus 380), Sylvesterallee 10, Karten zu 64,10 bis 75,60 ab 19. März im Vorverkauf, Internet: www.the-scorpions.com